EU nominiert Kristalina Georgiewa als Chefin des IWF
Die Vize-Weltbankchefin Kristalina Georgiewa ist von der EU für den Chefposten des IWF nominiert worden. Sie soll die Nachfolgerin von Lagarde werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Kristalina Georgiewa wurde von der EU für den IWF-Posten nominiert.
- Sie soll die Nachfolgerin der amtierenden Christine Lagarde werden.
- Aktuell ist Georgiewa ist aktuell Vize-Weltbankchefin.
Die Bulgarin sei nun die «europäische Kandidatin» für den Posten. Dies teilte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire nach einer Telefonkonferenz mit seinen europäischen Kollegen am Freitagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Georgiewa hatte sich zuvor ein einer Abstimmung der EU-Staaten gegen den früheren Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem durchgesetzt.
Kristalina Georgiewa soll Nachfolgerin der amtierenden IWF-Chefin Christine Lagarde werden. Diese scheidet im September aus dem Amt. Das um Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) zu werden. «Wir werden sie alle unterstützten», kündigte Le Maire an.
Kristalina Georgiewa fühlt sich geehrt
Sie fühle sich «geehrt» über ihre Nominierung, erklärte die 65-Jährige auf Twitter. Ihren Posten als Vize-Weltbankchefin werde sie während des Bestätigungsprozesses ruhen lassen.
Dijsselbloem gratulierte Kristalina Georgiewa im Kurzbotschaftendienst Twitter zu dem Ergebnis und wünschte ihr «den grösstmöglichen Erfolg».
Die Bulgarin und der frühere niederländische Finanzminister waren die letzten verbliebenen Bewerber um den IWF-Chefposten. Dies, nachdem nicht nur der finnische Zentralbankchef Olli Rehn seine Kandidatur für den IWF-Posten zurückgezogen hatte.
Auch der derzeitige Eurogruppenchef Mário Centeno und die spanische Finanzministerin Nadia Calvino zogen ihre Kandidatur zurück.
Wurde von Frankreich und südeuropäischen Ländern unterstützt
Bei der EU-internen Abstimmung erhielt Georgiewa am Freitagabend nach Angaben eines EU-Diplomaten die Unterstützung von 56 Prozent der Länder. Sie repräsentierten 57 Prozent der EU-Bevölkerung.
Damit verpasste sie die qualifizierte Mehrheit, die eine Zustimmung von mindestens 55 Prozent der Mitgliedsländer vorsieht, die: 65 Prozent der 500 Millionen EU-Bürger repräsentieren.
Die Bulgarin wurde von Frankreich und den südeuropäischen Ländern unterstützt, der Niederländer unter anderem von Deutschland.
Um IWF-Chefin zu werden, braucht sich noch die Zustimmung der übrigen IWF-Mitglieder. Traditionell wird der IWF von einem Europäer geführt, die Weltbank von einem US-Staatsbürger.
Derzeit darf der IWF-Chef zur Zeit seiner Nominierung allerdings nicht älter als 65 Jahre sein. Das würde eine Nominierung Georgiewa ausschliessen, die am 13. August 1953 geboren wurde. Die anderen IWF-Mitglieder müssten für sie eine Ausnahme machen.