Experten bleiben pessimistisch für Schweizer Wirtschaftsaussichten

Die Konjunkturaussichten in der Schweiz bleiben laut Finanzanalysten und Ökonomen düster.

Schweizer Wirtschaft: Der von der Grossbank UBS ermittelte Index bleibt im Minus. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ

Nach Meinung von Finanzanalysten und Ökonomen bleiben die Aussichten für die Konjunkturlage in der Schweiz trübe. Sie bewerteten die Aussichten für die hiesige Wirtschaft im Oktober zwar eine Spur besser als noch vor Monatsfrist, der von der Grossbank UBS ermittelte Index bleibt jedoch im Minus.

Der UBS-CFA-Indikator, der die Erwartungen von Finanzanalysten und Ökonomen zu Konjunkturerwartungen in den kommenden sechs Monaten zusammenfasst, ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Punkte auf -7,7 Zähler gestiegen. Er bleibe damit aber den fünften Monat in Folge im negativen Bereich, erklärte die UBS am Mittwoch in einem Communiqué.

Die Umfrage zeichne also weiterhin einen leicht negativen Ausblick für die Schweizer Wirtschaft im nächsten halben Jahr, so die UBS. Auch in der Eurozone und den USA werde eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage erwartet. Die Einschätzung der aktuellen Lage in den USA sei jedoch deutlich positiver, was die erwartete Verlangsamung dort relativiere.

Aufhellende Prognosen für China

Die chinesische Wirtschaft erscheine dagegen in einem neuen Licht: Für das Reich der Mitte hoben die Analysten ihre zuvor pessimistischen Einschätzungen zum Wachstumsausblick an. Das liegt im Urteil der UBS wahrscheinlich an dem umfassenden Konjunkturpaket, das von der Zentralbank und der Regierung angekündigt wurde.

Sollte jedoch Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt werden, könnten sich chinesische Exporte in die USA mit deutlich höheren Zöllen konfrontiert sehen, warnen die UBS-Experten. Das dürfte sich negativ auf den Wachstumsausblick des Landes auswirken.

Gesunken sind auch die Zinserwartungen. Für die Schweiz etwa erwarte nun eine Mehrheit der Teilnehmer der Umfrage, dass die Teuerung im Jahr 2025 unter die Marke von einem Prozent fällt. Auch die kurzfristigen Zinssätze in Eurozone und den USA werden nach Einschätzung von 85 Prozent der befragten Analysten fallen.

Uneinigkeit bei Wechselkursprognosen

Hinsichtlich der Wechselkurse seien die Meinungen jedoch geteilt. Ein Drittel der Analysten erwarte, dass der Schweizer Franken sowohl gegenüber dem Euro als auch dem US-Dollar aufwertet. Das sei weniger als noch im September. Umgekehrt erwarteten rund 20 Prozent, dass der Schweizer Franken gegenüber beiden Währungen abwertet.

Die Umfrage fand zwischen dem 17. und 24. September statt, teilgenommen haben 26 Analysten aus der Schweizer Finanzbranche.