Fachkräfte fehlen vor allem in Gastronomie und Tourismus in Bayern
Der Personalmangel in der Gastronomie und im Tourismus ist gross: Die Zahl der offenen Stellen, die nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden könnten, lag im Juni bei rund 7600.
Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben Betriebe in Nordrhein-Westfalen und in Grossstädten am wenigsten Probleme - am schwierigsten ist die Suche nach geeignetem Personal mancherorts in Bayern.
In Würzburg etwa können laut IW momentan 83,6 Prozent der offenen Stellen nicht besetzt werden. Die Stadt ist damit «trauriger Spitzenreiter». Insbesondere im Südosten Deutschlands fehlten zahlreiche Fachkräfte in der Gastronomie und im Beherbergungsgewerbe.
Schwierig ist die Suche auch in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Stellenüberhangquote bei knapp 60 Prozent und damit im Vergleich der Bundesländer am höchsten liegt. Auch in Sachsen, im Saarland und in Sachsen-Anhalt ist die Lage laut IW «angespannt». In Köln dagegen findet - zumindest rein rechnerisch - jedes Restaurant auf der Suche nach einem neuen Kellner oder einer neuen Kellnerin einen passenden qualifizierten Arbeitslosen.
Die IW-Berechnungen basieren auf Daten der Bundesarbeitsagentur und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Ein Grund für den Personalmangel ist die Abwanderung vieler Beschäftigter während der Corona-Lockdowns in andere Berufe.
Bessere Arbeitsbedingungen in Gastronomie und dem Beherbergungsgewerbe seien nur «ein kleiner Teil der Lösung», erklärte IW-Expertin Paula Risius. «Aufgrund des demografischen Wandels werden wir in den nächsten Jahren insgesamt weniger Arbeitskräfte haben. Ohne Zuwanderung und bessere Rahmenbedingungen wie eine ausreichende Kinderbetreuung wird Deutschland das Problem kaum bewältigen können.»