Fussball-Fieber breitet sich allmählich aus – Fanartikel gefragt
Die Nachfrage nach Fanartikel für die Europameisterschaft steigt trotz der andauernden Corona-Krise. Für den Detailhandel sind solche Turniere wichtig.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 11. Juni beginnt die Fussball-Europameisterschaft.
- Lange schien das Interesse an dem Turnier nicht so gross zu sein.
- Allmählich werden Fanartikel jedoch verstärkt nachgefragt.
Wenige Tage vor dem Start wird die Fussball-Europameisterschaft doch noch zu einem Thema im Lande. Der Verkauf von Fan-T-Shirts, Schals und Wimpeln gewinnt zunehmend an Fahrt. Und auch das Panini-Sammelfieber steigt mit dem nahenden Anpfiff.
Lange Zeit schien das Grossturnier nicht wie sonst üblich auf ein sehr grosses Interesse zu stossen. Doch nun erreicht das Euro-Fieber trotz Corona-Krise und dem eher schlechtem Wetter offenbar doch noch weite Teile der Bevölkerung. Dies ergibt eine Umfrage von AWP unter den grossen Detailhändlern.
Die Fans wollten sich mit dem passenden Outfit ihrer Mannschaften auf das Turnier einstimmen. Deshalb griffen sie bei den Fanartikeln zu, so das Fazit. Das Turnier wird am 11. Juni in Rom angepfiffen – mit einem Jahr Verspätung.
Turniere wie Fussball Europa- und Weltmeisterschaften sind für den Einzelhandel wichtige Grossanlässe. Denn diese lassen jeweils nicht nur die Kassen der Organisatoren klingeln, sondern tragen auch im Handel zu einem Umsatzschub bei. Dieser ist nach der Coronakrise umso willkommener.
Dementsprechend gefüllt sind die Geschäfte dann mit Fanartikeln der einzelnen Nationalmannschaften. Der grosse Enthusiasmus komme aber meist erst dann auf, wenn das Turnier beginne, heisst es beim Einzelhandelsriesen Migros.
Da die beschlossenen Lockerungen nun auch etwas grössere Menschenansammlungen erlaubten, dürfte das Fussballfieber nun umso heftiger ausbrechen: und sich die Kundschaft vermehrt mit den Fanartikeln ihrer Lieblingsmannschaft eindecken, hofft der Genossenschafter.
Produkte der Schweizer Nationalmannschaft beliebt
Vor allem bei den Fanartikeln der Schweizer Nationalmannschaft und Artikeln für Kinder sei eine erhöhte Nachfrage spürbar, erklärt die Migros. Die Fanshops liefen trotz Coronakrise und dem «in letzter Zeit meist schlechten Wetter» gut.
Produkte im Zusammenhang mit der Europa-Meisterschaft seien generell gefragt, erklärte auch Coop. Am beliebtesten seien auch beim zweiten Detailhandelsriesen die Produkte der Schweizer Nationalmannschaft. «Bei unseren Kundinnen und Kunden speziell beliebt sind Sonnenbrillen, Caps, Armbänder, Fahnen und Kinder-Clogs.»
Auch bei Valora und Decathlon verkaufen sich Fanartikel der Schweizer «Nati» am besten. «Am besten laufen Triller-Pfeifen, Sonnenbrillen sowie Mini-Bälle und Fahnen», heisst es bei dem Betreiber der K-Kioske. Beim Warenhauskonzern Manor finden auch die Shirts Italiens guten Absatz.
Panini-Bildchen werden wieder gesammelt
Nach einem verhaltenen Start scheint auch der Verkauf der bei den Fussball-Fans so beliebten und Panini-Bildchen in Schwung zu kommen. Diese sind bei keiner WM oder EM wegzudenken.
Coop berichtet noch über einen Rückgang der Nachfrage nach den Einklebe-Bilder berichtet. Valora hingegen ist mit den bisherigen Verkäufen der Panini-Bildchen zufrieden. «Angesichts der Tatsache, dass das Turnier noch nicht begonnen hat, sind wir mit dem Verkaufsverlauf zufrieden.» Das Sammelfieber bei einer Fussball-EM oder einer Fussball-WM breche erfahrungsgemäss erst gegen Beginn des Turniers so richtig aus.
Auch die Migros ist mit dem Verkauf der Panini-Bildchen bisher zufrieden. «Die Verkaufszahlen sind ein bisschen schwächer als bei der Weltmeisterschaft 2018, aber gleich hoch wie bei der Europameisterschaft 2016.»
Manor berichtet dagegen eine «erstaunlich grosse» Nachfrage nach den Fanstickern. Die Bedenken, dass wegen der Pandemie keine Stimmung aufkomme, hätten sich demnach nicht bewahrheitet. «Nach rund elf Wochen Abverkauf können wir sagen: dass wir uns in der Performance nur leicht hinter der WM 2018 befinden. Was uns aufgrund der aktuellen Umstände und Herausforderungen sehr zufriedenstellt», teilt Manor mit.
Das Sammeln von Paninibildern trifft nach Meinung von Manor gerade heute den Zeitgeist: «Da das gesellschaftliche Zusammensein in den letzten Monaten sehr schwierig war: haben wir den Eindruck, dass die Menschen sich genau solche normalen Situationen mit ‹Sammle, Träffe & Tüschle› zurückwünschen. Und dies einen Nerv getroffen haben zu scheint.»