Generika-Tochter Sandoz darf unabhängig werden

Mit einem Spin-Off hat Novartis sein Tochterunternehmen Sandoz in die Eigenständigkeit entlassen. Die Aktie kann im SLI gehandelt werden.

Für Novartis und Sandoz trennen sich nun die Wege. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Arzneimittelunternehmen Sandoz steht seit Mittwoch auf eigenen Beinen.
  • Das ehemalige Tochterunternehmen hat nun einen Börsenplatz im Swiss Leader Index.
  • Für fünf Novartis-Aktien erhalten Aktionäre einen Sandoz-Titel.

Seit Mittwochmorgen ist für die Generika-Tochter Sandoz ein neues Zeitalter angebrochen: Das Tochterunternehmen von Novartis wird ab jetzt unabhängig und selbstständig agieren. Im Umtausch erhalten Aktionäre eine Aktie für fünf Novartis-Titel. Die Handhabung gilt auch für die American Depositary Receipts (ADRs).

431 Millionen Aktien werden insgesamt ausgegeben. Der Neueinsteiger findet sich unter den 30 wichtigsten Notierungen des Zürcher Börsenplatzes im Swiss Leader Index (SLI).

Mit der Ausgliederung aus dem Mutterunternehmen will Novartis sich selbst zu einem fokussierten Pharmaunternehmen umgestalten.

Gilbert Ghostine: «Beginn einer neuen Ära für Sandoz»

Die Börsenkapitalisierung des Tochterunternehmens dürfte aufgrund erster vorbörslicher Indikationen bei etwas unter 20 Milliarden Franken zu liegen kommen. Novartis hatte am Vorabend – vor der Abspaltung – einen Wert von 209 Milliarden Franken.

«Der heutige Tag markiert den Beginn einer neuen Ära für Sandoz als unabhängiges Unternehmen, aber unser Ziel bleibt unverändert: ein Pionier beim Zugang zu Medikamenten für Patienten zu sein.» So wird Gilbert Ghostine, Verwaltungsratspräsident des Basler Spin-Offs, in einer Pressemitteilung zitiert.

Das Tochterunternehmen schaut auf eine lange Geschichte zurück. 1886 gegründet, entstand 1996 aus dem Zusammenschluss mit Ciba-Geigy der Pharmakonzern Novartis. Zunächst nur Teil einer Sparte, wurde Sandoz 2005 zu einer eigenständigen Berichtseinheit.