Hier wurden 2018 am meisten Stellen gestrichen
Im Jahr 2018 gingen viele Jobs verloren. Am meisten Schlagzeilen machte im September Novartis, die über 2000 Stellen streichen will.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Novartis hat im September angekündigt, in der Schweiz 2150 Stellen zu streichen.
- Auch andere Firmen setzten in diesem Jahr den Rotstift an.
Das Jahr 2018 hielt für einige Schweizerinnen und Schweizer unangenehme Überraschungen bereit. Auch in diesem Jahr erhielten einige den «blauen Brief». Der Rückblick zeigt, wo am meisten entlassen wurde beziehungsweise wo die entsprechenden Ankündigungen am grössten waren.
Novartis: -2150
Den negativen Höhepunkt setzte Novartis im September. Der Pharma-Riese plant in der Schweiz bis 2022 rund 2150 Stellen zur streichen. Davon sind am Standort Basel 1000, in Stein 700, in Schweizerhalle 350, in Locarno 30 und in Rotkreuz zehn Angestellte betroffen. Für die Gewerkschaften ist das «schlimmstmögliche Szenario» eingetroffen. Konzern-Chef Vas Narasimhan betont, der Kahlschlag sei nötig, damit Novartis wettbewerbsfähig bleiben könne. 2017 erwirtschaftete Novartis einen Gewinn von 11,4 Milliarden Franken – ein Plus von über 12 Prozent.
General Electric: -1200
Weltweit fallen dem Sparprogramm des amerikanischen Industrieriesens General Electric rund 12'000 Stellen zum Opfer. In der Schweiz war die Streichung von 1400 Stellen geplant, die Zahl wurde danach auf 1200 korrigiert. Durch die natürliche Fluktuation und Mitarbeiter, die neue Stellen gefunden haben, sind jedoch höchstens 684 Stellen betroffen, betont GE. Nach Abschluss der Restrukturierung der Kraftwerkssparte wird GE in der Schweiz noch 2800 Personen beschäftigen.
SBB Cargo: -760
Seit Jahren kommt SBB Cargo, ein Tochterunternehmen der SBB, kaum vom Fleck. 2017 schliesst SBB Cargo mit einem Minus im zweistelligen Millionen-Bereich. Darum sollen in den kommenden Jahren rund 760 Arbeitsplätze eingespart werden. Der Bundesrat hat vor einem Jahr beschlossen das Unternehmen umzustrukturieren, unter anderem soll VR-Präsident Andreas Meyer gehen, der zugleich Chef der SBB ist.
Swisscom: -700
Die Swisscom plant ihr Sparprogramm wegen schrumpfender Gewinnmargen zu verschärfen. Umsatz und Reingewinn gehen seit Jahren zurück. Als Grund gibt Swisscom den Rückgang in der Festnetztelefonie und Mindererträge durch Roaming an. Konsequenz: 700 Jobs sollen gestrichen werden. Bereits im Jahr zuvor hatte der Telekomriese fast 700 Stellen gekürzt. Zugleich hat die Geschäftsleitung die Ausschüttung von 22 Franken je Aktie vorgeschlagen.
Nestlé: -500
Der Nahrungsmittelmulti Nestlé baut weltweit seine Informatik um und streicht in der Schweiz hunderte Arbeitsplätze. Der Konzern will künftig sein Technologiezentrum in Barcelona und andere Standorte besser nutzen. Die Neuorganisation könnte in der Schweiz laut den Angaben des Konzerns zum Abbau von bis zu 500 Stellen führen.
Postfinance: -500
Auch die Postfinance baut bis in zwei Jahren bis zu 500 Stellen ab, was knapp 15 Prozent der Stellen entspricht. Die Finanzabteilung der Post begründet den Schritt mit der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen. Die Gewerkschaft Syndicom verurteilt die Massnahmen aufs Schärfste. Weil die Geschäftsleitung die Transformation verpasst habe, müssten die Mitarbeitenden nun die Leidtragenden.