Hohe Kosten überschatten Jahresstart bei Astrazeneca

Hohe Kosten auch im Zusammenhang mit dem Zukauf sowie für Forschung und Entwicklung drückten bei Astrazeneca auf das Ergebnis.

ARCHIV - 09.03.2021, Bayern, Naila: Auf einem Tisch in einer Hausarztpraxis stehen Ampullen mit dem Covid-19 Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmakonzerns AstraZeneca. Auch Deutschland setzt Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers Astrazeneca vorsorglich aus. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Montag (15.03.2021) mit und verwies auf eine aktuelle Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts zu notwendigen weiteren Untersuchungen. Foto: Nicolas Armer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter dem Strich brach der Gewinn um drei Viertel auf 386 Millionen Dollar ein.
  • Allerdings verdiente Astrazeneca deutlich mehr als von Analysten erwartet.

Das Corona-Geschäft und die Übernahme des US-Konzerns Alexion haben Astrazeneca zum Jahresstart Rückenwind beschert. Hohe Kosten auch im Zusammenhang mit dem Zukauf sowie für Forschung und Entwicklung drückten jedoch auf das Ergebnis. Unter dem Strich brach der Gewinn um drei Viertel auf 386 Millionen Dollar ein, wie der britisch-schwedische Pharmahersteller am Freitag in Cambridge mitteilte. Sondereffekte herausgerechnet, verdiente Astrazeneca allerdings deutlich mehr als von Analysten erwartet. Der Vorstand um Firmenlenker Pascal Soriot bestätigte denn auch die Umsatz- und Gewinnziele für das Jahr.

Einen guten Lauf hatte der britisch-schwedische Hersteller mit einigen Krebs- und Diabetes-Medikamenten. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte auf 11,4 Milliarden Dollar (10,8 Mrd Euro). Dabei setzte Astrazeneca mit seiner Corona-Impfung mit dem Handelsnamen Vaxzevria im ersten Quartal etwas mehr als 1,1 Milliarden Dollar um.

Corona-Impfstoff vor allem in Schwellenländern eingesetzt

Das Mittel wurde vor allem in Schwellenländern verwendet, aber auch in Japan, Kanada und Australien. Nur noch eine untergeordnete Rolle spielt der Wirkstoff für den Konzern inzwischen in Europa. Eine Erfolgsgeschichte war das Mittel hier ohnehin nicht: Vor allem auf dem europäischen Kontinent war Astrazenecas Impfstoff wegen möglicher Nebenwirkungen in der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr schnell in Misskredit geraten, viele gaben den mRNA-Impfstoffen des Duos Biontech und Pfizer sowie von Moderna den Vorzug.

Da zudem viele Impfkampagnen inzwischen den Höhepunkt überschritten haben dürften, rechnet auch Astrazeneca für das laufende Jahr mit einem deutlichen Rückgang der Verkäufe bei Vaxzevria, die nur zum Teil mit einem Anstieg der Umsatzzahlen beim Corona-Medikament Evusheld ausgeglichen werden dürften. Konzernweit geht das Management aber unverändert wechselkursbereinigt von einem Umsatzanstieg im hohen Zehnprozentbereich aus.