Hongkong ist von Immobilienbalse am meisten gefährdet

In Zürich und Genf sind die Preise für Immobilien überbewertet. Doch dieses Phänomen findet sich in fast allen grösseren Städten in Industrieländern.

Beim Preisniveau hat Zürich mittlerweile Genf überholt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Immobilienmarkt ist fast in allen urbanen Zentren der Welt überbewertet.
  • Das grösste Risiko für eine Immobilienblase besteht in Hongkong.
  • In Zürich und Genf sind die Immobilien moderat überbewertet.

In fast allen grossen urbanen Zentren der Industrieländer ist der Immobilienmarkt nach wie vor überbewertet. Das grösste Blasenrisiko besteht laut dem diesjährigen Global Real Estate Bubble Index der UBS in Hongkong. In einem Drittel der Städte hat sich jedoch die Situation entspannt. Zürich und Genf werden von der UBS als moderat überbewertet eingestuft.

Die stärksten Rückgänge des Index verzeichnen Stockholm und Sidney, die laut der Mitteilung vom Donnerstag die Risikozone verlassen haben. In London, New York, Mailand, Toronto und Genf gingen die Bewertungen leicht zurück.

Deutlich zugenommen hat dagegen die Überwertung in München, Amsterdam und Hongkong. Auch in Vancouver, San Francisco und Frankfurt sind die Marktungleichgewichte grösser geworden.

Zürich und Genf mit hohen Bewertungen

Hongkong hat damit Toronto an der Spitze der am stärksten überbewerteten Städte abgelöst. Hinter Hongkong folgen München, Toronto, Vancouver, Amsterdam und London. In Stockholm, Paris, San Francisco, Frankfurt und Sydney bestehen grössere Ungleichgewichte. Zürich und Genf sowie Los Angeles, Tokio und New York zeichnen sich durch hohe Bewertungen aus. Dagegen sind die Immobilienmärkte in Boston, Singapur und Mailand fair bewertet, während der Immobilienmarkt in Chicago unterbewertet ist.

In Zürich stellt die UBS weiterhin eine Überbewertung des Wohnimmobilienmarktes fest. Im hochpreisigen Segment seien zwar die Preise unter Druck gekommen. In den unteren Preisklassen jedoch hätten die weiterhin tiefen Zinsen und die steigenden Einkommen für einen weiteren Preisanstieg gesorgt.

In der Genferseeregion dagegen hat sich laut UBS der Immobilienmarkt abgekühlt. Die geringe Bautätigkeit in Verbindung mit einem moderaten Bevölkerungswachstum führten jedoch dazu, dass in der Stadt Genf aufgrund des zu tiefen Angebots die Preise hoch bleiben.

Geringere Preissteigerungen als zuvor

Für den globalen Immobilienmarkt allgemein stellt die UBS keine Anzeichen einer gleichzeitigen exzessiven Kreditvergabe und Bautätigkeit fest. So wachse das Hypothekarvolumen nur halb so schnell wie in der Periode vor der Finanzkrise und auch die Preissteigerungen fielen geringer aus als in den letzten Jahren.

So sind laut UBS die inflationsbereinigten Preise in den letzten vier Quartalen noch durchschnittlich um 3,5 Prozent angestiegen, womit dieser Wert jedoch immer noch über dem 10-Jahres-Durchschnitt liegt.