HSBC ernennt erstmals eine Frau zur Finanzchefin

HSBC hat unter dem neuen CEO Georges Elhedery eine umfassende Umstrukturierung angekündigt. Diese wird die Bank in zwei geografische Bereiche, Ost und West, unterteilen.

Die Umstrukturierung umfasst die Ernennung von Pam Kaur zur ersten Finanzchefin in der 159-jährigen Geschichte der Bank. Darüber berichtet «Investors Chronicle».

«Die neue Struktur wird zu einer einfacheren, dynamischeren und agileren Organisation führen», erklärte Elhedery. Die Pläne sollen helfen, die Kosten um bis zu zwei Milliarden Dollar zu senken.

HSBC ist stark vom Zinsgeschäft abhängig, und die Gewinnmargen geraten durch die Leitzinssenkungen unter Druck, so das «Handelsblatt».

Die Veränderungen sind auch eine Reaktion auf geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen China und dem Westen, die die Bank stark betreffen.

Die Bank wird in vier Geschäftsbereiche unterteilt: Grossbritannien, Hongkong, Corporate und Institutional Banking sowie International Wealth and Premier Banking.

Elhedery fasst die Aktivitäten im Heimatmarkt Grossbritannien und dem Rest Europas unter «Western Markets» zusammen. Das Geschäft im Asien-Pazifik-Raum und im Mittleren Osten wird als «Eastern Markets» gebündelt.

Diese Neustrukturierung folgt dem Vorbild der Citigroup. Diese hat im vergangenen Jahr ebenfalls ihr globales Geschäft neu geordnet.

Analysten haben gemischte Reaktionen auf den Umbau gezeigt. Einige erachten die Komplexität der globalen Aktivitäten von HSBC als problematisch.

Pam Kaur wird am 1. Januar 2025 ihre neue Rolle als Finanzchefin antreten. Sie ist seit 2013 bei HSBC tätig und war zuvor für Risikomanagement und Compliance verantwortlich.

«Sie ist hochgeachtet», begründete Verwaltungsratschef Mark Tucker das einstimmige Votum für Kaur.

Die Umstrukturierung könnte auch dazu beitragen, Bedenken der Aktionäre in Asien zu zerstreuen. Diese hatten sich von einer Aufspaltung des Asiengeschäfts eine bessere Rendite erhofft.