Immobilienfirmen kommen bislang glimpflich durch die Krise
Die ersten Jahresabschlüsse der Immobilienbranche zeigen: Die Unternehmen sind bislang ohne grosse Schäden durch die Corona-Krise gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Immobilienfirmen sind bislang glimpflich durch die Krise gekommen.
- PSP Swiss Property verbuchte bereinigt einen leichten Gewinn.
Bislang scheint die Pandemie die Schweizer Immobilienfirmen nur wenig beeinträchtigt zu haben. Das zeigen die ersten Jahresabschlüsse der Gesellschaften.
PSP Swiss Property zum Beispiel verbuchte zwar 2020 einen Rückgang beim Reingewinn um 36 Prozent auf 292,1 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag anlässlich des Jahresergebnisses mitteilte.
Doch geschuldet ist dies nicht Covid-19, sondern Sonderfaktoren aus dem Jahr 2019, die 2020 nicht mehr angefallen sind.
Leichter Gewinnanstieg
2019 konnte der zweitgrösste börsenkotierte Schweizer Immobilienkonzern noch von der Auflösung latenter Steuern, Verkaufserfolgen und einer ausserordentlichen Portfolioaufwertung profitieren.
Bereinigt stieg der Gewinn hingegen leicht. Basis dafür waren leicht höhere Mieteinnahmen. Für das laufende Jahr gibt sich PSP zuversichtlich und erhöht die Ertragsprognosen. Und die Aktionäre sollen schon jetzt eine leicht höhere Dividende erhalten.
Die Mieterlasse, die PSP Swiss Property im vergangenen Jahr erfasst hat, halten sich mit 4,6 Millionen Franken ebenfalls in Grenzen. Der Stand des Mietinkassos belief sich Ende 2020 auf hohe 97 Prozent und die durch den Lockdown bedingten offenen Mietzinsforderungen betrugen 5,4 Millionen Franken.
2020 habe es wegen Covid-19 keine nennenswerte Auszüge oder Konkursfälle gegeben, sagte der CEO Konzernchef Giacomo Balzarini an der virtuellen Bilanzmedienkonferenz. «Das ist unwesentlich.» PSP erzielte 2020 Mieteinnahmen von 296 Millionen Franken.
PSP-CEO gegen Unterstützung
Im laufenden Jahr geht PSP von einem Betrag in ähnlicher Höhe aus. PSP führe mit allen betroffenen Mietern individuelle und konstruktive Gespräche. Dabei äusserte sich der CEO gegen die Unterstützung durch Dritte, wie es das in den Städten Basel oder Zürich angewandte Drittelsmodell vorsieht.
Mit dem Modell sollen die Vermieter einen Anreiz erhalten, ihrer Mieterschaft beim Mietzins entgegenzukommen: Wenn die Mieter nur noch einen Drittel des Mietzinses zahlen müssen, übernimmt etwa die Stadt Zürich den zweiten Drittel des Nettomietzinses in der Höhe von maximal 8'333 Franken pro Monatsmiete. Das dritte Drittel übernehmen die Vermieter.