In Alaska: US-Regierung gibt grünes Licht für Ölbohrungen
Umweltschützer kritisieren das Willow-Projekt scharf. Trotzdem billigt die US-Regierung die Ölförderung in Alaska.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Regierung billigt ein umstrittenes Ölförderungsprojekt in Alaska.
- Das Willow-Projekt sorgt bei Umweltschützern für Kopfschütteln.
Die US-Regierung hat trotz deutlicher Kritik von Umweltschützern ein umstrittenes Ölförderungsprojekt im Norden des Bundesstaates Alaska gebilligt. Umweltschützer kritisieren die Genehmigung des Willow-Projekts.
Das Innenministerium gab dem US-Energiekonzern ConocoPhillips am Montag grünes Licht. An drei Standorten im bundeseigenen National Petroleum Reserve Alaska (NPRA) darf nach Öl gebohrt werden.
US-Präsident Joe Biden hatte während des Wahlkampfs zur Präsidentschaftswahl 2020 ein Versprechen abgegeben. Während seiner zweiten Amtszeit sollten keine neuen Öl- und Gasförderungen auf bundeseigenem Land zugelassen werden.
Projekt in Alaska bringt tausende Jobs
Abgeordnete aus Alaska und andere Befürworter des sogenannten Willow-Projekts hatten jedoch auf eine Genehmigung der Regierung gedrängt. Das Milliardenprojekt bringe tausende Jobs und trage zur Energie-Unabhängigkeit der USA bei, hiess es zur Begründung.
ConocoPhillips soll mit den neuen Bohrungen bis zu 180'000 Barrel Öl pro Tag produzieren. Konzernchef Ryan Lance begrüsste die Entscheidung des Innenministeriums als «richtige Entscheidung für Alaska und unsere Nation».
Abigail Dillen von der Umweltschutzorganisation Earth Justice übte Kritik: Das neue Projekt «unterminiert direkt die neue saubere Wirtschaft, welche die Biden-Regierung versprochen hat voran zu bringen». Die Entscheidung werde die Klimaziele des US-Präsidenten scheitern lassen, fügte sie hinzu.
«Schädliche Auswirkungen»
Ben Jealous von Organisation Sierra Club erklärte, die «schädlichen Auswirkungen» der Entscheidung könnten «nicht stark genug betont werden». Die Konsequenzen würden noch «jahrzehntelang» zu spüren sein.
Die Genehmigung des Willow-Projekts folgte einen Tag, nachdem die US-Regierung Öl- und Gasbohrungen im Arktischen Ozean eingeschränkt hatte. Auch Erschliessungen von 5,26 Millionen Hektar Land im NPRA-Gebiet wurden verboten.
Der Schritt wird als Ausgleich für die Genehmigung des Willow-Projekts gesehen. Es schützt ein Gebiet, das eine Heimat für Grizzly- und Eisbären sowie Karibus und hunderttausende Zugvögel bietet.