In Frankfurt droht auch Benzinern ein Fahrverbot
Fahrverbote in Deutschland nicht nur für Dieselautos. Auch älteren Benzinern könnten ausgesperrt werden. Zum Ärger der Young- und Oldtimerszene.
Das Wichtigste in Kürze
- Autos aus den 90er Jahren droht in Frankfurt ein Fahrverbot.
- Diese Fahrzeuge haben einen sehr hohen Stickoxid-Ausstoss.
Sprechen die Deutschen von Fahrverboten in Innenstädten, meinen sie Dieselautos. Doch betroffen sind nicht nur Selbstzünder, sondern teils auch ältere Benziner. Von knapp 64 Millionen Autos auf den Strassen Deutschlands, kurven knapp über zwei Millionen Benziner umher, die keine Abgasnorm oder nur Euro 1 oder 2 erfüllen. Diese sind mindestens 18 Jahre alt.
Sie wären von dem drohenden Fahrverbot ab Februar 2019 in Frankfurt betroffen. Damit erreicht die Diskussionsverbot auch Young- und Oldtimerfahrer. Der deutsche Verband Deuvet wehrt sich gegen das Verbot. Er fürchtet, dass das hessische Urteil «ein Präzedenzfall für weitere deutsche Städte werden» könnte.
«Schützenswerte Autos verschrottet»
Gegenüber der «Autobild» erklärt Vizepräsident Eckhart Bartels: «Die Gefahr besteht, dass mehr schützenswerte Fahrzeuge vor Erreichen des Oldtimer-Status verschrottet werden.»
Ältere Benziner haben auch ein Problem mit zu hohem Stickoxid-Ausstoss. Dies zeigen Zahlen des deutschem Umweltbundesamts. Demnach blasen Euro-1-Benziner (Baujahr zwischen 1992 - 1996) innerorts im Schnitt 664 Milligramm NOx pro Kilometer aus. Das ist fast gleich viel wie bei einem Dieselauto der Schadstoffklasse Euro 4 (Baujahr zwischen 2005 - 2009). Benziner ab der Euro-3-Norm haben hingegen kein Stickoxid-Problem.
Hessen hat Berufung gegen das Urteil zum Fahrverbot in Frankfurt eingelegt. Mit einem Entscheid wird im Dezember gerechnet.