Johnson zeigt sich zuversichtlich zu Einigung mit EU
Im Streit um die Beziehungen zur EU hat sich Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson zuversichtlich gezeigt. Ein No-Deal-Szenario will das Land nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Bezug zu den künftigen EU-Beziehungen bleibt Boris Johnson zuversichtlich.
- Der mit der EU geschlossene Brexit-Vertrag will Johnson noch immer einseitig zu ändern.
- Er will im Binnenmarktgesetz Schlüsselregelungen im Brexit-Vertrag zu Nordirland aushebeln
Im Streit um die künftigen Beziehungen zur EU hat sich Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson zuversichtlich gezeigt. Dass es doch noch zu einer Einigung mit Brüssel kommt.
No-Deal-Szenario wäre «nicht das, was dieses Land will»
Ein No-Deal-Szenario sei «nicht das, was dieses Land will», sagte Johnson am Mittwoch im britischen Unterhaus. An seinem umstrittenen Plan, den mit der EU geschlossenen Brexit-Vertrag einseitig zu ändern, hielt er jedoch fest.
Johnson will mit einem neuen Binnenmarktgesetz mehrere Schlüsselregelungen im Brexit-Vertrag zu Nordirland aushebeln. Darin geht es um die Aussetzung von Zollregelungen im Warenhandel für Nordirland und von Vorgaben zu Staatsbeihilfen für britische Unternehmen.
EU in Änderungsplänen sieht Vorstoss gegen Brexit-Abkommen
Die EU sieht in den Änderungsplänen einen klaren Verstoss gegen das Brexit-Abkommen. Selbst die britische Regierung räumte einen internationalen Rechtsbruch ein, bezeichnete ihn aber als nur «sehr spezifisch und begrenzt».
Johnson warf Brüssel vor, eine mögliche Handelsblockade zwischen Grossbritannien und Nordirland im Vertrag nicht ausgeschlossen zu haben. «Es ist immer möglich, dass ich mich irre, und vielleicht werden sie meinen Verdacht in den Gesprächen widerlegen.» Dies sagte der Regierungschef.
Den neuen Gesetzentwurf bezeichnete er als eine Art Versicherungsschutz. «Ich ziehe Schutzmassnahmen vor, die die Integrität dieses Landes garantieren und es vor einem möglichen Bruch schützen», sagte Johnson.
Verhandlungen müssen bis Mitte November abgeschlossen werden
Johnsons Pläne belasten die laufenden Verhandlungen über die künftigen Beziehungen und ein Handelsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigtem Königreich. Sie müssen bis spätestens Mitte November abgeschlossen werden. Dies damit bis Jahresende ein Abkommen steht, wenn Grossbritannien auch den Binnenmarkt und die Zollunion verlässt. Sonst gehen im beiderseitigen Handel wieder die Zollschranken herunter.