Julius Bär wird von Ratingagentur langfristig herabgestuft
Die Bank Julius Bär wurde wegen ihrer Kreditvergabe an die Signa-Gruppe von der Ratingagentur Moody's im Emittentenrating herabgestuft.
Das Wichtigste in Kürze
- Julius Bär verlieh hohe Kredite an die in Schwierigkeit geratene Signa-Gruppe.
- Darauf hatte die Ratingagentur Moody's deren Emittentenrating herabgestuft.
Die Zürcher Privatbank Julius Bär hat bekanntlich hohe Kredite an die Signa-Gruppe vergeben hat. Dies veranlasste die Ratingagentur Moody's dazu, das langfristige Emittentenrating der Bank herabzustufen. Es wurde von A2 auf A3 herabgesetzt.
Gleichzeitig hat Moody's den Ausblick von stabil auf negativ geändert. Zudem hat sie das Rating für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten und Einlagen von Julius Bär herabgestuft. Diese wurden von Aa3 auf A1 herabgesetzt.
Diese Informationen wurden von der Agentur am Mittwochabend bekannt gegeben. Die Langfrist-Ratings für die Muttergesellschaft Julius-Bär-Gruppe bleiben bei Baa1, jedoch wurde auch hier der Ausblick auf negativ gesenkt. Die Ratingagentur begründet die Abstufungen mit dem höher als erwarteten Risikoappetit und der Risikokonzentration im Kreditbuch der Zürcher Vermögensverwaltungsbank.
Julius Bär verlieh 606 Millionen Franken an Signa-Gruppe
Julius Bär hatte Ende November bekanntgegeben, dass das Institut Kredite von 606 Millionen Franken an ein «europäisches Konglomerat» verliehen hatte. Laut Insidern handelt es sich bei diesem Schuldner um die in Schieflage geratene Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko.
Der Fall reihe sich in verschiedenen Probleme aus der Vergangenheit ein, so Moody's weiter. So habe die Finanzmarktaufsicht Finma im Jahr 2020 Defizite in der Corporate Governance bezüglich Erkennung und Vermeidung von Geldwäscherei festgestellt.
Zwar seien die Experten von Moody's der Ansicht, dass diese Probleme inzwischen behoben wurden. Die jüngsten Wertberichtigungen wiesen aber auf neue, zuvor unvorhergesehene Risiken hin, heisst es.