Kälte und diplomatische Spannungen mit Russland treiben Gaspreis auf Rekordhoch
Die winterliche Kälte und die diplomatischen Auseinandersetzungen mit Lieferland Russland haben den Gaspreis in Europa auf ein Rekordhoch steigen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Speicher geringer befüllt - Weniger Windenergie.
Am Gasmarkt TTF in den Niederlanden sprang der Preis bis zum frühen Dienstagnachmittag um fast 20 Prozent auf 175,00 Euro pro Megawattstunde. Auch der Preis für britisches Erdgas zur Lieferung im kommenden Monat stieg stark.
Beide Preise hatten zuletzt am 6. Oktober Rekordhöhen erreicht: Der TTF-Preis lag damals bei 162,125 Euro, der Preis für britisches Erdgas bei 407,82 Pence je Therm - am Dienstag erreichte er 435,00 Pence. Damit liegen die Preise mittlerweile acht Mal so hoch wie zu Jahresbeginn.
Europa streitet über die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee, die Europa mit russischem Gas versorgen soll. Gegner des Projekts kritisieren die Leitung als geopolitisches Instrument in den Händen Russlands. Mehrere EU-Länder fordern von Deutschland, die Pipeline im Ukraine-Krieg als Druckmittel gegen Russland einzusetzen. Die Bundesregierung ist in der Frage uneins.
Hinzu kommt, dass die Gasspeicher in Europa weniger voll sind als sonst zu Beginn des Winters. Ausserdem liefern die Windkraftanlagen witterungsbedingt derzeit weniger Energie, so dass mehr Gas gebraucht wird.