Kantonalbanken erwirtschaften 2024 wegen Zinsumfeld weniger Gewinn
Die Schweizer Kantonalbanken haben 2024 etwas weniger verdient als im Vorjahr. Die Ausschüttungen an Kantone und Gemeinden bleiben jedoch stabil.

Die Schweizer Kantonalbanken haben im Geschäftsjahr 2024 kumuliert etwas weniger verdient als ein Jahr zuvor. Verantwortlich dafür ist insbesondere der geringere Ertrag aus dem Zinsgeschäft. Die Ausschüttungen an Kantone und Gemeinden bleiben indes stabil.
Das wirtschaftliche Umfeld sei aktuell von geopolitischen Verwerfungen und anhaltenden Unsicherheiten geprägt. Dies teilte der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) am Mittwoch mit. In diesen Zeiten habe sich das auf Kontinuität ausgerichtete Geschäftsmodell der Kantonalbanken bewährt.
Die 24 Staatsinstitute verbuchten im vergangenen Jahr beim Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis insgesamt ein Minus von 5,3 Prozent auf 5,3 Milliarden Franken. Der Jahresgewinn ging dabei gegenüber dem Rekordwert aus dem Vorjahr um 2,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Franken zurück.
Zinsgeschäft leidet unter Zinssenkungen
Der kumulierte Netto-Erfolg aus dem Zinsgeschäft – dem wichtigsten Geschäft – reduzierte sich um 3,4 Prozent auf 7,4 Milliarden Franken. Grund waren die Veränderungen im Zinsumfeld und die verschiedenen Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank, so der Verband.
Mit einem Plus von 8,5 Prozent auf knapp drei Milliarden Franken hat sich hingegen das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft positiv entwickelt. In Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern erhielten Kantone und Gemeinden wie im Vorjahr 2,1 Milliarden Franken.
Das entspreche 250 Franken je Einwohner der Schweiz. Die Bilanzsumme der Kantonalbanken zog schliesslich um gut vier Prozent auf 812,2 Milliarden Franken an. Das Volumen der Hypothekarforderungen stieg dabei um knapp fünf Prozent auf 502,6 Milliarden.