Kleinstbanken haben in Luzerner Bankenstudie die Nase vorn

Einer Studie der Hochschule Luzern zufolge schneiden in der Schweiz kleine Banken bezüglich Risiko, Rentabilität und Struktur besser ab als Grossbanken.

Die Hochschule Luzern. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kleine Banken schneiden bezüglich Risiko, Rentabilität und Struktur besser ab als grosse.
  • Dies ergibt ein Benchmark-Ranking der Hochschule Luzern.

Bezüglich Risiko, Rentabilität und Struktur schneiden in der Schweiz kleine Banken besser als ihre grösseren Konkurrenten ab. In dem von der Hochschule Luzern für die Jahre 2015 bis 2019 unter 91 Instituten erstellten Benchmark-Ranking haben sich Kleinstbanken erneut auf den vordersten Rängen eingereiht.

In dem am Donnerstag von der Hochschule Luzern im Rahmen der «IFZ Retail Banking Studie 2020» erstellten Rankings rangieren vier Kleinstbanken mit Bilanzsummen von unter 500 Millionen Franken in den Top-5.

Vier Kleinstbanken unter Top 5

Angeführt wird die Rangliste von der Caisse d'Epargne d'Aubonne. Danach folgen die Ersparniskasse Affoltern i.E. und die Spar- und Leihkasse Wynigen.

Einzig die Schwyzer Kantonalbank habe es als mittelgrosses Institut als Vierter unter die besten fünf Banken geschafft, schreibt die Hochschule.

Besonders gut haben die drei Spitzenreiter bei den Zinsmargen und der hohen Eigenmittelausstattung (Leverage Ratio) abgeschnitten. Die Siegerin aus Aubonne, die mit ihren lediglich elf Mitarbeitenden bereits in der letztjährigen Studie zuoberst auf dem Treppchen stand, wies zudem gute Werte bei der Rendite (Return on Assets) auf. Das Institut sei sehr rentabel und erreiche dies mit einer sehr vorsichtigen Geschäftspolitik, heisst es.

Das Logo der Schwyzer Kantonalbank. (Archivbild) - Keystone

Bei den mittelgrossen Banken fallen nebst der Schwyzer auch die Kantonalbanken aus Graubünden (Rang 7), dem Tessin (8), Nidwalden (9), Thurgau (12) und Schaffhausen (14) mit guten Platzierungen auf. Bei diesen Banken bewegen sich die Bilanzsummen im Bereich von 5 bis 29 Milliarden Franken.

Sie zeichnen sich zumeist durch eine hohe Rentabilität und eine tiefe und somit gute Kosten-Ertragsquote aus. Hinzu kämen meist auch hohe Eigenmittelquoten und bereits ziemlich gute Werte bei der Diversifikation der Erträge, heisst es.

Grosse Banken erreichen durchschnittliche Kennzahlen

Die meisten grossen und sehr grossen Institute wie die Raiffeisenbanken oder die Kantonalbanken aus Zürich oder der Waadt hätten im Vergleich durchschnittliche Kennzahlen erreicht. Die Postfinance komme dagegen vor allem wegen des Kreditvergabeverbots schlecht weg. Im Vergleich nicht betrachtet wurden die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse, da nur die UBS zum Jahr 2019 für ihre Schweizer Einheit einen Abschluss vorgelegt habe und die CS nicht, heisst es.