KOF-Barometer sinkt angesichts gedämpfter Dynamik im Mai

Die Konjunkturaussichten für die Schweiz trüben sich ein. Trotz robuster Verfassung fehlt der Schwung.

Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft. (Symbolbild) - keystone

Die Konjunkturaussichten für die Schweiz haben sich im vergangenen Monat wieder etwas eingetrübt. Die Konjunktur sei zwar robust, habe aber wenig Elan, wie das neueste KOF-Konjunkturbarometer zeigt.

Konkret hat sich das KOF-Barometer im Mai um 1,6 Zähler auf 100,3 Punkte verschlechtert, wie die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH am Donnerstag mitteilte. Der Vormonatswert für den März wurde minimal auf 101,9 von 101,8 nach unten revidiert. Nachdem das Barometer im April noch leicht gestiegen war, ist es nun wieder rückläufig.

Es hält sich aber weiterhin über seinem mittelfristigen Durchschnittswert, wenn auch nur sehr knapp. Seit Jahresbeginn sei es dem Barometer damit nicht gelungen, sich deutlicher nach oben abzuheben. Der Wert liegt klar unter den Schätzungen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten ihn zwischen 102 und 103 Punkten prognostiziert.

Vor allem die Indikatorenbündel für das Verarbeitende Gewerbe sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen hätten die Gesamtentwicklung ausgebremst, nachdem sie sich im Vormonat jeweils positiv entwickelt hatten. Dagegen federten die Indikatoren für den privaten Konsum und das Baugewerbe diese Rückgänge mit ihren jeweiligen Anstiegen ab.

Auslandsgeschäft bremst Entwicklung

Im Produzierenden Gewerbe, das das Verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe umfasst, hätten sich vor allem Aspekte wie Beschäftigungsperspektiven, Warenlager und Produktionsentwicklung eingetrübt.

Dagegen hätten sich die Indikatoren für die Vorproduktebestellungen positiv entwickelt. Innerhalb der Branchen des Verarbeitenden Gewerbes ist die Abkühlung laut KOF fast überall spürbar.

Vor allem im Maschinenbau, im Bereich Holz, Glas, Steine und Erden sowie in der Chemie- und Pharmaindustrie sei dies zu beobachten gewesen. Derweil konnten sich die Hersteller von Nahrungs- und Genussmitteln gegen den Abwärtstrend stemmen.

Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.