KOF Beschäftigungsindikator hat den Höhepunkt überschritten
Laut der ETH Zürich sind die Aussichten für den Schweizer Arbeitsmarkt weiterhin gut, der Aufwärtstrend lässt jedoch nach.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Aufwärtstrend im Schweizer Arbeitsmarkt hat spürbar nachgelassen.
- Laut dem KOF-Indikator der ETH wurde der Höhepunkt im dritten Quartal 2018 erreicht.
Die Aussichten für den Schweizer Arbeitsmarkt bleiben gut, allerdings hat der Aufwärtstrend zuletzt spürbar nachgelassen. Der Höhepunkt ist wohl bereits im dritten Quartal des vergangenen Jahres erreicht worden, wie der KOF-Beschäftigungsindikator anzeigt.
Eingetrübt hat sich die Lage etwa in Teilen des Dienstleistungssektors. Der vierteljährlich von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) berechnete Wert notierte im ersten Quartal des neuen Jahres noch bei +4,2 Punkten, nach den nach unten revidierten +4,9 Punkten des vierten Quartals. Im dritten Quartal hatte das Barometer noch +5,7 Zählern erreicht.
Trotz des Rückgangs liege der Indikator aber weiterhin recht deutlich über dem langfristigen Mittelwert, der nahe bei null sei, schreibt die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) in der Mitteilung von heute Freitag. Die Beschäftigungsaussichten der Firmen bleiben somit gut, waren aber Mitte des letzten Jahres noch besser.
Weniger optimistische Dienstleister
Nicht mehr ganz so rosig wie vor einem halben Jahr seien die Erwartungen betreffend Beschäftigung bei den sogenannt übrigen Dienstleistungsunternehmen. Zu dieser Gruppe zählt die KOF unter anderem Firmen aus dem Verkehrswesen, Informations- und Kommunikationsunternehmen, aber auch das Sozial- und Gesundheitswesen.
Diese Gruppe beschäftige viele Mitarbeitende und sei daher von grosser Relevanz für den hiesigen Arbeitsmarkt, erklärte die KOF. Leicht eingetrübt hätten sich auch die Aussichten im Gross- und Detailhandel.
Demgegenüber entwickelt sich der Beschäftigungsindikator im Gastgewerbe laut KOF weiterhin sehr erfreulich. So hoch wie heute lag das Barometer zuletzt vor mehr als zehn Jahren.
Zusätzliche Stellen
Auch im Baugewerbe hellt sich die Lage auf und der Beschäftigungsindikator steige weiter, schreibt die KOF. Positive Tendenzen zeigen sich zudem im Projektierungssektor. Laut der Umfrage wollen viele Architektur- und Ingenieurbüros zusätzliche Stellen schaffen.
Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet und deckt in etwa 85 Prozent der Beschäftigung im privaten Sektor ab.
Der positive Indikatorwert resultiert aus einem höheren Anteil an Umfrageteilnehmern, die in den kommenden Monaten Stellen schaffen wollen, im Vergleich zu solchen, die das Gegenteil planen.