Kühne + Nagel profitiert im zweiten Quartal von Lieferkettenstress
Kühne + Nagel kann im zweiten Quartal 2022 von den globalen Lieferketten profitieren. Der Gewinn des Logistikkonzerns legt kräftig zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Kühne + Nagel hat im zweiten Quartal seinen Gewinn erneut deutlich gesteigert.
- Das Logistikunternehmen verdiente 796 Millionen Franken.
- Dabei profitierte Kühne + Nagel vor allem von den globalen Lieferkettenproblemen.
Die Lieferketten haben weltweit mit Problemen zu kämpfen. Der Logistikkonzern Kühne + Nagel kann im zweiten Quartal davon profitieren. Alle wichtigen Kennzahlen konnten sich markant verbessern. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einer soliden Nachfrage.
Der Nettoumsatz stieg auf 10,47 Milliarden Franken um 45 Prozent an, heisst es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Und der Rohertrag nahm um 28 Prozent auf 2,96 Milliarden zu. So viel Geld bleibt Kühne + Nagel, nachdem die oft schwankenden Frachttarife der Reeder und Fluggesellschaften beglichen wurden.
In der Folge verbesserten sich auch die Gewinnzahlen massiv. Der operative Gewinn (EBIT) kam bei sogar 1,08 Milliarden nach 605 Millionen zu liegen. Der Reingewinn betrug 796 nach 446 Millionen Franken. Mit den Zahlen wurden die Analystenerwartungen auf allen Stufen klar übertroffen.
Kühne + Nagel profitierte von Lieferkettenproblemen
Die guten Zahlen waren erneut zum Teil die Folge der Grossübernahme des asiatischen Unternehmens Apex. Dies wurde letztes Jahr im Mai vollzogen. Zudem profitierte das Unternehmen von den aktuellen Lieferkettenproblemen.
Das ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Denn Warenströme zu organisieren, ist in diesem Umfeld aufwändiger und damit für die Kunden teurer. Die Mitarbeiter von Kühne + Nagel müssen kurzfristig alternative Routen finden und die Waren öfter umladen. In so turbulenten Zeiten kann Kühne + Nagel seine breite Aufstellung als Wettbewerbsvorteil jeweils gut ausspielen.
CEO Detlef Trefzger sagte dazu: «Die Corona-Lockdowns in China, die Invasion der Ukraine, der ausserordentlich starke Anstieg der Energiepreise sowie die hohe Inflation erschwerten das Geschäftsumfeld.» Allerdings habe man etwa mit dem Einsatz digitaler Plattformen effiziente und komplexe Logistiklösungen realisiert.
Einen konkreten Ausblick auf die nächsten Monate gab das Unternehmen wie üblich nicht. Kühne + Nagel erklärte jedoch, dass die geopolitischen und makroökonomischen Verwerfungen die Logistikbranche weiter herausforderten. Doch sei man gut aufgestellt, man erwarte im zweiten Halbjahr eine solide Nachfrage.