Kundenandrang bei Netflix lässt nach

Wegen Corona boomte das Geschäft von Netflix im ersten Halbjahr 2020. Im dritten Quartal sehen die Zahlen nicht mehr so gut aus: Der Andrang von Kunden nahm ab.

Das Netflix-Logo. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Netflix konnte dank der Corona-Krise im ersten Halbjahr einen Boom verzeichnen.
  • Im dritten Quartal hingegen nahm der Andrang neuer Kunden stark ab.
  • Demnach gewann der Streamingdienst nur noch 2,2 neue Abonnenten.

Nach einem durch die Corona-Krise bedingten Boom im ersten Halbjahr hat der Andrang neuer Kunden bei Netflix zuletzt stark nachgelassen. Im dritten Quartal gewann die weltweit führende Streaming-Plattform für Filme und Serien nur noch 2,2 Millionen Abonnenten hinzu, wie das US-Unternehmen am Dienstag mitteilte. In den sechs Monaten davor waren es rund 26 Millionen gewesen.

Netflix blieb im dritten Quartal unter seinen eigenen Erwartungen zurück. Der Dienst hatte zuletzt gehofft, 2,5 Millionen weitere Kunden hinzugewinnen. Vor einem Jahr hatte Netflix im dritten Quartal ein Plus von 6,8 Millionen Neuabonnenten verzeichnet. Der Aktienkurs sackte nach der Veröffentlichung der Quartalzahlen im elektronischen Handel nach dem offiziellen Börsenschluss um fast sechs Prozent ab.

Umsatz von Netflix lag über Erwartungen von Analysten

Der Umsatz von Netflix lag im dritten Quartal bei 6,4 Milliarden Dollar (5,4 Milliarden Euro) und damit etwas über den Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn betrug 790 Millionen Dollar, nach 665 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.

Netlix. - Keystone

Netflix hat inzwischen rund 195 Millionen Abonnenten. Die Entwicklung zeigt jedoch, dass es für das Unternehmen schwieriger wird, grössere Zahlen neuer Kunden in den USA oder auch in Europa zu gewinnen: Das Gros der Neuabonnenten kommt aus Asien, vor allem Japan und Südkorea.

Netflix setzt nun darauf, auch in Indien weiter zu expandieren. Auch sieht sich Netflix verstärkter Konkurrenz ausgesetzt, unter anderem durch die Streaming-Plattform Disney+ des Disney-Konzerns, die vor knapp einem Jahr gestartet war.