Maskenpflicht gilt neu auch für Banken
Mit der Maske in die Bank: Kürzlich noch unvorstellbar, jetzt Pflicht. Die Bundesrats-Massnahme wird umgesetzt, sorgt aber auch für Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit heute gilt in Schweizer Banken eine Maskenpflicht.
- Der Banken-Dachverband warnt vor Sicherheitsrisiken.
Der Bundesrat hat die Corona-Massnahmen wieder verschärft. Neben einem Versammlungsverbot mit über 15 Personen, einer Empfehlung für Homeoffice, hat die Landesregierung auch eine schweizweite Maskenpflicht ausgerufen.
Damit eingeschossen sind auch Banken. Das ist zwar konsequent, überrascht aber auch. Bei den meisten Kantonen, welche vorher eine umfassende Maskenpflicht kannten, wurden die Geldhäuser ausgeklammert.
Das kommt nicht von ungefähr. Der Branchenverband Arbeitgeber Banken sprach von «ernsthaften Sicherheitsbedenken» durch das Tragen von Schutzmasken «und die damit verbundene Vermummung von Personen».
Daran hat sich wenig geändert. «Wir vertreten nach wie vor die Auffassung, dass die partielle Vermummung in Bankfilialen ein Sicherheitsrisiko darstellen kann», sagt Geschäftsführer Balz Stückelberger. Man akzeptiere aber den Entscheid des Bundesrats, keine Ausnahme von der Maskenpflicht für Bankfilialen vorzusehen.
Stückelberger hält aber fest, dass es weiter möglich sei, die Maske zwecks Identifikation abzunehmen. «Die Banken dürfen ihre Kunden ersuchen, die Maske kurzfristig abzulegen, falls die Identifikation mit Maske nicht zweifelsfrei möglich ist.»
Ändern die Banken ihr Sicherheitsdispositiv, weil neu die Kundschaft mit verdecktem Gesicht in die Filiale eintritt? Nau.ch hat bei mehreren Geldhäusern nachgefragt – eine klare Antwort blieb allerdings aus. Über die Massnahmen gebe man aus sicherheitstechnischen Gründen keine Auskunft, heisst es unisono. Gleichzeitig geben wie der Dachverband alle befragten Banken an, dass man sich an die Anordnungen des Bundesrats halte.
Die vom Bundesrat beschlossene Maskenpflicht ist umfassend. Sie gilt für Bahnhöfe, Flughäfen und Tramhaltestellen. Neben Banken muss auch in Geschäften, Einkaufszentren, Poststellen, Museen, Bibliotheken, Kinos, Theatern, Konzertlokalen, Innenräumen von zoologischen und botanischen Gärten und Tierparks ein Mund- und Nasenschutz getragen werden.
Neu gilt auch eine Maskenpflicht in Restaurants, Bars, Discos, Spielsalons, Hotels, Eingangs- und Garderobenräumen von Schwimmbädern, Sportanlagen und Fitnesszentren, in Arztpraxen, Spitälern, Kirchen und religiösen Einrichtungen, Beratungsstellen und Quartierräumen.
Hingegen hat der Bundesrat auf eine generelle Maskentragpflicht in obligatorischen Schulen, Schulen der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe sowie der familienergänzenden Kinderbetreuung verzichtet.