Medien: UBS verlangt Milliardengarantien für CS-Übernahme

Die UBS fordert laut Berichten Staatsgarantien über 6 Mrd. Dollar für die CS-Übernahme. Bei einer Fusion könnten rund 10'000 Arbeitsplätze gefährdet sein.

Nur wenige Wochen später widerfuhr der Credit Suisse daselbe. Sie wurde allerdings von der Rivalin UBS aufgekauft. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Berichten ist die UBS nur zur CS-Fusion bereit, wenn sie Milliardengarantien bekommt.
  • Bei einer allfälligen Übernahme könnten rund 10'000 Arbeitsplätze gefährdet sein.
  • SVP-Übervater bezeichnet eine Fusion wegen des Wettbewerbs als «schlimm».

In den Gesprächen um die Rettung der Credit Suisse (CS) verlangt die Grossbank UBS im Fall einer möglichen Übernahme der CS Medienberichten zufolge Staatsgarantien in Milliarden-Höhe. Die Garantien sollen die Kosten für die Abwicklung von Teilen der Credit Suisse decken wie auch potenzielle Kosten für Rechtsstreitigkeiten.

Die Diskussionen darüber seien weiterhin im Gang und auch die Zahl könne noch ändern. Die UBS verlange unter anderem rund sechs Milliarden Dollar, schrieb die Nachrichtenagentur Reuters am späten Samstagabend unter Berufung auf Personen mit Kenntnis der Gespräche.

Wegen der Bankenkrise steht eine Fusion der UBS und der Credit Suisse im Raum. - keystone

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte bereits am Nachmittag berichtet, dass die UBS für den Übernahmefall Sicherheiten vom Staat verlange.

Bei Fusion sind 10'000 Arbeitsplätze gefährdet

Die Gespräche träfen derweil auf grosse Hindernisse, hiess es im Reuters-Bericht weiter. So könnte eine Fusion von UBS und CS zum Abbau von rund 10'000 Arbeitsplätzen führen. Wegen der Komplexität einer Zusammenführung der beiden Banken könnten die Gespräche auch noch weit bis in den Sonntag hinein dauern, zitierte Reuters eine informierte Person.

Um die Krise der mit einem anhaltenden Vertrauensschwund kämpfende Grossbank Credit Suisse zu lösen, drängen die Schweizer Behörden offenbar die CS-Konkurrentin UBS dazu, die Credit Suisse ganz oder in Teilen zu übernehmen. Am Abend hat sich auch der Bundesrat zu einer dringlichen Sitzung zur CS-Situation getroffen. Offiziell wollten sich weder die Behörden noch die beiden Grossbanken zu den Verhandlungen äussern.

SVP-Übervater und ehemaliger Bundesrat Christoph Blocher. (Archivbild) - Keystone

Der frühere SVP-Bundesrat Christoph Blocher hat eine mögliche Zusammenlegung der Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS als «schlimme Sache» für den Werkplatz Schweiz bezeichnet. Auf Dauer wäre dies auch für die Bankkunden ein Problem, sagte der 82-jährige Industrielle in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».

Es gebe Geschäfte, die international tätige Schweizer Firmen nur mit einer Grossbank, also in der Schweiz mit der UBS oder mit der CS machen könnten, sagte der Milliardär und frühere EMS-Chemie-Manager Blocher. «Wenn es da keinen Wettbewerb mehr gibt, sind die Firmen der alleinigen Bank ausgeliefert.» Gebe es nur noch eine Grossbank, gebe es keinen Wettbewerb mehr.