Modekette Chicorée während Corona mit gleichem Gewinn wie 2019

Trotz Umsatztaucher wegen monatelangen Filialschliessungen ist der Gewinn bei Chicorée 2020 auf dem Niveau wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie geblieben.

Jörg Weber Chicorée: Seine Söhne werden Co-Chefs. - Chicorée

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch die monatelangen Filialschliessungen hat Chicorée einen Umsatztaucher erlitten.
  • Der Gewinn blieb 2020 jedoch auf dem Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

Die Modekette Chicorée hat im vergangenen Jahr wegen des Corona-Lockdowns einen Umsatztaucher erlitten. Dennoch blieb der Gewinn auf dem Niveau vor dem Ausbruch der Pandemie. Insgesamt sei der Umsatz im 2020 um 15 Prozent auf 135 Millionen Franken gefallen. Dies teile das Unternehmen mit Sitz in Dietikon am Donnerstag in einem Communiqué mit.

Corona Chicorée: Trotz Corona-Lockdown hat die Modekette Chicorée die Zahl ihrer Filialen 2020 weiter erhöht. (Archivbild) - SDA

Schuld daran seien die monatelangen Filialschliessungen in der Schweiz während des Lockdowns im vergangenen Frühling. Vor allem die Bahnhofsfilialen und vielbesuchte Innenstadtlagen hätten massive Umsatzeinbussen erlitten. Ländliche Standorte hätten indes verhältnismässig gut abgeschnitten.

Reingewinn auf Vorjahres-Niveau

Ausserhalb des Lockdowns habe der Umsatz sogar um 2 Prozent zugelegt. Dies sagte Co-Geschäftsführer Pascal Weber im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Unter dem Strich sei das Ergebnis im 2020 trotz des Umsatzrückgangs erstaunlich gut. Die von seinem Vater Jörg Weber gegründete Chicorée-Gruppe habe einen Reingewinn in etwa auf dem Niveau des Vorjahres erzielt.

Kosten konnten gesenkt werden

Man habe die Kosten senken können durch Kurzarbeitsentschädigung, durch das Entgegenkommen der Vermieter sowie Kürzungen des Einkaufbudgets. Überdies habe das Unternehmen die Ausgaben für Marketing und Logistik gestutzt.

Neuer Chicorée CEO Thomas Ullmann (Mitte), neue Co-CEOs und Söhne des Gründers Mathias Weber (Links) und Pascal Weber (Rechts). - Keystone

«Wir sind mit einem blauem Auge davongekommen», sagte Weber. Mitarbeiter habe man nicht abgebaut. Der Personalbestand sei sogar gestiegen, weil Chicorée drei Filialen mehr habe als 2019. Gesamthaft zählt die Gruppe 167 Standorte in allen Landesteilen und beschäftigt über 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im laufenden Jahr will Chicorée weiter expandieren. Es seien 5 bis 10 neue Standorte geplant – Potenzial ortet Weber vor allem in der Romandie. An den Ausbauzielen halte man fest ungeachtet der Pläne des Bundesrates: Läden des nicht lebensnotwendigen Bedarfs sollen zur Eindämmung der Pandemie wieder geschlossen werden.

Öffnung des Onlineshops für Mitte 2021 vorgesehen

Trotz der zweiten Ansteckungswelle zeigte sich Weber zuversichtlich: «Wir sind sehr positiv, dass wir 2021 wieder an 2019 anschliessen können. Wir sind gelassener, weil wir das Coronajahr 2020 relativ gut gemeistert haben.» Mitte Jahr will Chicorée einen Onlineshop eröffnen, nachdem Firmengründer und -inhaber Jörg Weber vom Internetgeschäft nicht überzeugt war.

Nun hat aber ein Generationenwechsel an der Spitze stattgefunden. Jörg Weber hat sich 2020 nach über 38 Jahren operativer Tätigkeit in den Verwaltungsrat zurückgezogen. Er ist Präsident, die Geschäftsführung wurde an den neuen CEO Thomas Ullmann übergeben. Die beiden Söhne Pascal und Mathias Weber haben die Funktionen als Co-CEOs übernommen und sind in die Geschäftsführung eingetreten.