Novo Nordisk kann Nachfrage nach Diätmittel nicht befriedigen

Das Diät-Medikament Wegovy ist in den USA äusserst beliebt. Der Insulinhersteller Novo Nordisk kommt der Produktion nicht mehr hinterher.

Die Zentrale von Novo Nordisk in Dänemark. - Novo Nordisk

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegovy von Novo Nordisk könnte knapp werden.
  • Das Diabetes-Medikament wird in den USA von vielen zum Abnehmen genutzt.
  • Nun hinkt der Hersteller bei der Produktion hinterher.

Der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk kommt bei der Produktion des in den Vereinigten Staaten stark gefragten Diät-Medikaments Wegovy nicht hinterher. Aus diesem Grund musste zuletzt das Angebot bei einigen Dosierungen gedrosselt werden, teilte das Stoxx-50-Schwergewicht am Donnerstag mit.

Aus diesem Grund blieb der Umsatz mit dem Medikament trotz eines starken Anstiegs hinter den hohen Erwartungen von Experten zurück. An der Börse führte diese Nachricht zu deutlichen Verlusten bei dem in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Papier.

Dia Aktie gehörte in den vergangenen Monaten und Jahren zu den am stärksten gefragtesten Standardwerten in Europa. In den vergangenen zwölf Monaten zog der Kurs um fast 40 Prozent an. Seit dem Frühjahr 2018 summieren sich die Kursgewinne auf rund 260 Prozent. Mit einem Börsenwert von umgerechnet rund 320 Milliarden Euro gehört Novo Nordisk zu den wertvollsten Unternehmen in Europa.

Novo Nordisk profitiert von Abnehmtrend in den USA

Im ersten Quartal hatte Novo Nordisk seinen Umsatz um mehr als ein Viertel auf knapp 7,2 Milliarden Euro steigern können. Der Gewinn kletterte unter dem Strich unerwartet stark um 40 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Mit Wegovy erlösten die Dänen fast 4,6 Milliarden Kronen, das war mehr als das Dreifache des Vorjahreswerts.

Das Medikament ist seit wenigen Jahren zugelassen. Es darf sowohl als Diabetes-Mittel als auch zur Behandlung von krankhaftem Übergewicht eingesetzt werden. Es, profitiert derzeit von einem fragwürdigen Abnehmtrend in den USA.

Dort dürfen Mediziner anders als hierzulande Arzneien auch abseits der eigentlichen Bestimmung verschreiben. Berichten zufolge sollen daher auch gesunde und sogar nicht übergewichtige Menschen Wegovy erhalten haben, was zu den Engpässen führte. Damit wuchs auch die Sorge, dass beispielsweise jene Diabetes-Patienten nicht erreichen könnte, die darauf angewiesen sind.