Postauto Affäre: Drei weitere Ex-Kadermitglieder im Visier
Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat in der Postauto-Affäre das Verwaltungsstrafverfahren auf drei weitere frühere Direktionsmitglieder ausgeweitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Fedpol ermittelt gegen drei weitere ehemalige Postauto-Kader-Mitglieder.
- Auch sie werden verdächtigt, in den Subventionsbetrug verwickelt zu sein.
Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat in der Postauto-Affäre das Verwaltungsstrafverfahren auf drei weitere frühere Direktionsmitglieder ausgeweitet. Sie werden verdächtigt, in den Subventionsbetrug verwickelt zu sein.
Im Visier hat das Fedpol neu den ehemaligen Teilmarktleiter West von Postauto und späteren Präsidenten von CarPostal France, André Burri. Bei den beiden anderen handelt es sich um den ehemaligen Teilmarktleiter Ost sowie den ehemaligen Chef Markt Schweiz von Postauto. Sie stehen im Verdacht des Leistungsbetrugs, wie das Fedpol weiter schreibt.
Damit wird nun gegen insgesamt sechs frühere Kadermitglieder der Postauto Schweiz AG ermittelt. Ende März 2019 hatte das Fedpol bereits ein Verwaltungsstrafverfahren gegen den ehemaligen Chef von Postauto Schweiz, Daniel Landolf eröffnet. Das selbe gilt für dessen Finanzchef und den früheren Finanzchef der Post, Pascal Koradi.
Postauto-Affäre: Es drohen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren
In allen Fällen gelte die Unschuldsvermutung, schreibt das Fedpol. Die Beschuldigten riskieren Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren und Bussen von bis zu 30'000 Franken.
Die Postauto AG hatte ab 2007 und bis 2015 durch gesetzwidrige Umbuchungen systematisch Gewinne im Regionalen Personenverkehr verschleiert. So erschlich sie sich Subventionen. Im September 2018 zahlte die Postauto Schweiz AG insgesamt 205 Millionen Franken an Bund, Kantone und Gemeinden zurück.
Seither sind alle Mitglieder des Verwaltungsrats von Postauto von ihren Posten zurückgetreten und der Bereich wurde neu organisiert. Auch Post-Chefin Susanne Ruoff demissionierte im Zuge der Affäre am 10. Juni 2018. Sie übernehme die Gesamtverantwortung, sagte sie damals.