Postfinance macht 2022 weniger Gewinn
2022 war für die Postfinance wegen des Zinsumfelds und der Abschaffung der Negativzinsen schwierig – sie schliesst mit weniger Gewinn als im Vorjahr ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Postfinance erzielte 2022 ein Betriebsergebnis von 229 Millionen Franken.
- Das sind weniger als noch im Vorjahr.
- Hauptgrund ist der tiefere Zinserfolg.
Die Postfinance hat im vergangenen Jahr weniger verdient. Als Belastung nennt die Post-Tochter das aktuelle Zinsumfeld und die Abschaffung der Negativzinsen. Die Bank erzielte 2022 ein bereinigtes Betriebsergebnis von 229 Millionen Franken. Das waren 43 Millionen Franken weniger als im Jahr zuvor, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag hiess.
Hauptgrund für den Rückgang sei der um 45 Millionen Franken tiefere Zinserfolg. Der Wegfall der Negativzinsen habe deutlich stärker zu Buche geschlagen als höhere Erträge aus Finanzanlagen, welche erst über die Zeit anfallen würden, hiess es. Die Zinswende biete jedoch das Potenzial für eine künftig höhere Rentabilität.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte 2022 die Zinswende eingeleitet. Die Postfinance schaffte deswegen per 1. Oktober die Guthabengebühren für Privat- und Geschäftskunden ab. Der Betriebsertrag ging insgesamt auf 1,57 Milliarden Franken zurück von 1,62 Milliarden 2021.
Knapp 2,5 Millionen Postfinance-Kunden
Die Kundenvermögen legten derweil im vierten Quartal 2022 wieder etwas zu: Per Ende Jahr erreichten sie 104,6 Milliarden Franken nach 101,4 Milliarden Ende September. Ende 2021 hatten sie allerdings noch 110,7 Milliarden ausgemacht.
Die Postfinance habe ihre Position als Anlagebank 2022 ausbauen können, hiess es am Donnerstag. Das Volumen der E-Vermögensverwaltung habe erstmals die Grenze von 1 Milliarde Franken überschritten.
Ende 2022 hatte die Postfinance knapp 2,5 Millionen Kunden und in Vollzeitäquivalenten gerechnet 3250 Mitarbeiter.