Pöstler verteilen jetzt auch Gemüse

Jedes Jahr werden weniger Briefe verschickt. Schweizweit macht die Post Versuche, um die Pöstler besser auszulasten. Etwa Gemüse verteilen.

Der Pöstler verteilt heute mehr als nur Päckli oder Briefe. - Keystone

Das Problem ist altbekannt. Schweizer verschicken immer weniger Briefe. Über die letzen zehn Jahre ging die Zahl adressierter Briefe um rund einen Viertel zurück. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

In der ganzen Schweiz hat die Post ähnliche Pilotprojekte. «Im Bündnerland sammeln wir Altpapier ein, oder wir lesen die Stromzähler ab – wie in der Region Basel und im Tessin», so Wertheimer. Und in Grenchen SO holen die Postboten übriggebliebene Lebensmittel ab.

Nicht nur in der Schweiz gibt es neue Aufgaben für Pöstler. In Finnland müssen Briefträger etwa zusätzlich den Rasen der Kunden mähen. Und in Frankreich kann man Pöstler für einen Besuch bei Senioren abonnieren.

Verschiedene Projekte

Darum braucht es auch weniger Pöstler. Heute beschäftigt die Post 12'000 Briefträger, vor zehn Jahren waren es noch 4500 mehr. Die Post hat aber einen Grundversorgungsauftrag und braucht darum einen Minimalpersonalbestand. «Grundsätzlich bleiben die Fixkosten gleich. Egal ob man zehn Briefe oder nur einen Brief transportiert; wir müssen an den Briefkasten», sagt Post-Sprecherin Lea Wertheimer zu «Swissinfo».

Um die Briefträger besser auszulasten, gibt sich der gelbe Riese kreativ. Der Solothurner Pöstler Marco Soltermann etwa hat jeden Freitag neu neben Briefen auch Gemüse, Früchte, Brot und Eier in seinem Anhänger. «Der Landwirt bereitet die Ware auf und bringt sie zu uns – und wir liefern sie dann aus», sagt er zu «Swissinfo».

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl verschickter Briefe nimmt jährlich ab.
  • Die Post macht darum in der ganzen Schweiz Versuche, die Briefträger besser auszulasten.