Raiffeisen Verwaltungsrat kassierte 2018 mehr Lohn
Der Raiffeisen Verwaltungsrat hat sich eine Lohnerhöhung gegönnt – und das trotz Krisenjahr. Unter dem Strich zahlte er sich 2,7 Millionen Franken aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Raiffeisen Verwaltungsrat bezog 2018 knapp 6 Prozent mehr Lohn.
- Und das, obwohl die Bank in einem Krisenjahr steckte.
Der Raiffeisen Verwaltungsrat der Schweiz hat im Geschäftsjahr 2018 eine Gesamtentschädigung von 2,71 Millionen Franken bezogen. Das sind 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die drittgrösste Schweizer Bank begründet die Erhöhung unter anderem mit der hohen Frequenz an Verwaltungsrats- und Ausschusssitzungen. Aber auch der «intensive Gremienaustausch» seien ein Punkt.
Raiffeisen Verwaltungsrat begründet
Auch die regulatorischen Vorgaben und strukturellen Veränderungen hätten die Gesamtsumme der Vergütungen steigen lassen. Die Affäre Vincenz hatte sowohl im Verwaltungsrat als auch in der Geschäftsleitung zu einem Umbau, Rücktritten, Neuwahlen und -besetzungen geführt.
Eine halbe Million für Vizepräsidenten
Die höchste Einzelgesamtvergütung entfiel auf den zeitweise als Verwaltungsratspräsident ad interim agierenden derzeitigen Vizepräsidenten Pascal Gantenbein mit 480'108 Franken. Der seit dem 10. November 2018 amtierende Verwaltungsratspräsident Guy Lachappelle erhielt rund 82'000 Franken. Sein Vorgänger Johannes Rüegg-Stürm kam 2017 auf eine Entschädigung von knapp 582'000 Franken.
Die Raiffeisen-Geschäftsleitung erhielt im Geschäftsjahr noch eine Gesamtentschädigung von 7,32 Millionen Franken, verglichen mit 11,0 Millionen im Vorjahr. Der höchste Betrag entfiel den Angaben zufolge auf den Leiter IT & Services Rolf Olmesdahl mit 1,54 Millionen Franken.
Raiffeisen im Personal-Chaos
Das Geschäftsjahr 2018 war durch zahlreiche Personalwechsel geprägt. Im März 2018 hatte Verwaltungsratspräsident Johannes Rüegg-Stürm wegen der Affäre um den früheren Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz seinen Hut nehmen müssen. Im November hatte Raiffeisen Schweiz den früheren BKB-CEO Lachappelle zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Ebenfalls im November war Bank-Chef Patrik Gisel von seinem Amt zurückgetreten.