Rund 7600 Arbeitsplätze mit Schweizer Rüstungsindustrie verbunden

In der Schweiz sind gemäss einer Forschungsstelle etwa 7600 Arbeitsplätze wegen der Nachfrage nach Kriegsmaterialien besetzt.

Fast 14'000 Menschen arbeiten in der Schweiz in der Rüstungsindustrie. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nachfrage nach Kriegsmaterial hat in der Schweiz fast 8000 Arbeitsplätze geschaffen.
  • Dies zeigen Experten der Forschungsstelle BAK Economics.

Aus der Nachfrage nach Rüstungsgütern resultiert in der Schweiz insgesamt eine Wertschöpfung in Höhe von 1,256 Milliarden Franken. Damit sind laut einer aktuellen Studie rund 7600 Arbeitsplätze verbunden.

Zu diesem Schluss kommen die Wirtschaftsexperten der Forschungsstelle BAK Economics. Diese haben im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) die volkswirtschaftliche Bedeutung der Schweizer Rüstungsindustrie untersucht. Die Ergebnisse wurden am Freitag publiziert.

Demnach führte alles rund um Kriegsmaterial im Jahr 2019 zu einer Wertschöpfung von 858 Millionen Franken und 4972 Arbeitsplätzen. Unter Einbezug der Produktion zivil genutzter Güter ergibt sich eine Wertschöpfung von 1,583 Milliarden Franken bei 9589 Arbeitsplätzen.

Wertschöpfung bringt Arbeitsplätze mit sich

Berücksichtigt man sämtliche Zahlungsströme, resultiert in der Schweiz insgesamt eine Wertschöpfung in Höhe von 1,256 Milliarden Franken. Das ist der gesamte ökonomische Fussabdruck der Rüstungsgüterproduktion in der Schweiz. Mit dieser Wertschöpfung sind 7624 Arbeitsplätze verbunden.

Zum Vergleich: Der gesamte ökonomische Fussabdruck des Schweizer Finanzplatzes hat sich im Jahr 2020 auf 95,5 Milliarden Franken belaufen. Insgesamt waren 430'600 Arbeitsplätze direkt oder indirekt mit der Branche verbunden, wie BAK Economics im November 2021 bekannt gab.

Pistolen werden in einem Schweizer Waffengeschäft ausgestellt. - Keystone

Der Anteil der Rüstungsgüterindustrie an der industriellen Wertschöpfung liegt gemäss der neuen Studie bei 1,2 Prozent. Bezogen auf die Zahl der Arbeitsplätze liegt der Anteil am Werkplatz Schweiz bei 1,5 Prozent. In Relation zur gesamten Schweizer Volkswirtschaft liegt der Anteil bei knapp über einem Fünftel Prozent.

Sämtliche Berechnungen der Studie wurden für das Jahr 2019 durchgeführt. Gemessen am Kriegsmaterial und besonderen militärischen Gütern kann dieses Jahr laut den Experten als gutes Geschäftsjahr beschrieben werden.

Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (Gsoa) kritisiert den Publikationszeitpunkt der Studie scharf. Es sei zynisch, während eines Krieges in Europa über die volkswirtschaftliche Bedeutung der Rüstungsindustrie zu sprechen. Dies hiess es in einer Mitteilung. Die linke Organisation führte am Freitag in Bern eine Protestaktion durch.