SAC-Hütten denken über saftige Preiserhöhungen nach

Rentabel sind viele SAC-Hütten nicht mehr. Der Zentralverband denkt deshalb über allfällige Preiserhöhungen nach. Und diese dürften es in sich haben.

Die Gspaltenhornhütte ist eine Berghütte der Sektion Bern des Schweizer Alpen-Clubs im Kanton Bern. - gspaltenhornhuette.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • SAC-Hütten denken über saftige Preiserhöhungen nach.
  • Sowohl das Übernachten als auch die Verpflegung sollen teurer werden.

Der Gipfel des Berner Gspaltenhorns befindet sich auf 3436 Metern Höhe. Ein steiler Fussmarsch davon entfernt, genaugenommen 981 Meter weiter unten, thront die gleichnamige Gspaltenhornhütte.

Aufgrund ihres Standorts werden Esswaren, Getränke und andere Güter meist per Helikopter geliefert.

Gleichwohl sind die Preise im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Betrieben im Tal moderat: Die Übernachtung im Massenlager kostet 45 Franken, mit Halbpension sind es 89 Franken. Mitglieder des Schweizerischen Alpen-Clubs (SAC) zahlen sogar noch weniger.

Finanziell steht die Gspaltenhornhütte mit solchen Preisen schlecht da. «Unter Berücksichtigung der nötigen Investitionen ist keine unserer fünf Hütten gewinnbringend», sagt Jürg Haeberli zum «Tagesanzeiger». Er ist Hüttenverwalter des SAC Bern. Grössere Investitionen müssten deshalb von der Sektion mit Mitgliederbeiträgen unterstützt werden.

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Die Gspaltenhornhütte steht mit diesem Problem nicht alleine da. «Von allen 153 SAC-Hütten sind grob geschätzt ein Dutzend wirklich kostendeckend», betont Bruno Lüthi, Fachleiter Hüttenbetrieb des Schweizerischen Alpen-Clubs.

Aufpreise von bis zu 20 Franken?

Der SAC-Zentralverband rät den Sektionen deshalb, die Preise für Übernachtungen zu erhöhen, beziehungsweise flexibler zu gestalten. Konkret sollen die Preise an Wochenenden und in den beiden Hochsaisons (Sommer und Winter) steigen. Weiter soll es teurere Zimmer als das Massenlager sowie tiefere Pauschalpreise für bestimmte Gästegruppen geben.

SAC-Hütten sind vor allem bei Wanderinnen und Wandern, Bergsteigerinnen und Bergsteigern beliebt. - keystone

Da die Sektionen die Übernachtungspreise autonom festlegen, rät der Verband den Hüttenwarten zudem auch, ihre Gastropreise anzupassen. «Es kann nicht sein, dass Essen, Bier und Wein günstiger sind als im Tal. Obwohl der Aufwand viel grösser ist», beklagt Lüthi. «Viele Gäste sind durchaus bereit, mehr zu zahlen für das Hüttenerlebnis.»

Wie hoch die Preiserhöhungen sein sollen, ist noch unklar. In einer Umfrage des SAC-Zentralverbands werden allerdings Aufpreise von einem bis mehr als 20 Franken pro Person und Nacht angegeben.