Sandoz-Abspaltung durch Novartis-Aktionäre abgesegnet
Bei der Generalversammlung am Freitag stimmten die Novartis-Aktionäre mit überwältigender Mehrheit für die Sandoz-Abspaltung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Generika-Tochter Sandoz der Novartis wird nun eigenständig agieren.
- Ab dem 04. Oktober soll die neue Aktie an der Börse gehandelt werden.
- Der Beschluss wurde am Freitag während einer Aktionärs-Abstimmung getroffen.
Am Freitag fand für Novartis-Aktionäre eine ausserordentliche Generalversammlung statt. Dabei wurde mit der Sandoz-Abspaltung der Weg in die Unabhängigkeit der Generika-Tochter geebnet. Dem Spinoff stimmten die Aktionäre mit überwältigender Mehrheit zu.
Für den vierten Oktober wird der Einstieg der Sandoz-Aktien in der Börse erwartet. Für jeweils fünf Novartis-Anteile erhalten Aktionäre der Novartis dann eine Sandoz-Aktie.
Teil des wichtigsten Schweizer Aktienindex SMI werden die Papiere von Sandoz im Gegenteil zu den Novartis-Aktien jedoch nicht. Sie werden aber in den Swiss Leader Index (SLI) aufgenommen, der die 30 grössten und liquidesten Titel umfasst. Damit gehören die Titel auch gleichzeitig dem Index SMI Mid (SMIM) an. Dieser besteht aus jenen 30 Unternehmen, die unmittelbar hinter dem SMI rangieren.
Mit Eigenständigkeit zur Spitze
Mit der Zustimmung machen die Aktionäre denn auch für den Mutterkonzern Novartis den Weg frei. Der Konzern könne nun den Wandel in ein fokussiertes Pharmaunternehmen vollziehen. Schon vor Jahren hatte Novartis die Augensparte Alcon abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Es folgten diverse strategische Veränderungen, die ebenfalls zum Ziel hatten, die Strukturen zu straffen und so konkurrenzfähiger zu werden.
Novartis hat immer wieder betont, die Abspaltung sei im besten Interesse aller Aktionärinnen und Aktionäre. Mit der Eigenständigkeit werde ein europäischer Champion und weltweit führender Anbieter von Generika und Biosimilars geschaffen.
Die Abspaltung der Generika-Sparte ist strategiekonform. Das Geschäft hat jahrelang vor allem in den USA immer wieder unter dem anhaltenden Preisdruck gelitten. Damit wurde das Gesamtergebnis des Konzerns belastet.
Das Geschäft mit den preisgünstigen Generika passe auch nicht zu den Margenzielen, die Novartis-CEO Vas Narasimhan dem Konzern gegeben hat. Bei der operativen Kerngewinnmarge peilt der Konzern langfristig einen Wert jenseits der 40-Prozent-Marke an.
Zum Vergleich: Sandoz hat sich bis 2028 eine Kern-Betriebsgewinnmarge vor Abschreibungen und Amortisationen (Kern-EBITDA) zwischen 24 bis 26 Prozent zum Ziel gesetzt. Im laufenden Jahr dürfte sie zwischen 18 und 19 Prozent liegen.