Schweizer Uhrenmacher Favre-Leuba setzt auf Blockchain

Um die Echtheit der Uhren zu gewähren, setzt Favre-Leuba auf die Blockchain. Bei Swatch stösst die Technologie auf Skepsis.

Mining von Kryptowährungen wird auch von Firmen oft professionell betrieben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Favre-Leuba registriert jede neue Uhr auf einer Blockchain.
  • Damit kann nach dem Kauf die Echtheit sichergestellt werden.

Viel und gerne wird über die Blockchain gesprochen. Wozu die gut sein soll, ist dann doch oft unklar. Fakt ist: Die Blockchain ist mehr als nur Technologiebasis des Bitcoins.

Ein greifbares Anwendungsbeispiel liefert jetzt die Schweizer Uhrenindustrie. Favre-Leuba setzt neu auf die Blockchain-Technologie, um die Echtheit der Uhren sicherstellen zu können. Das funktioniert so: Jede Uhr wird anhand der eingravierten Seriennummer unveränderbar auf der Blockchain registriert. Wird die Uhr verkauft, wird dies auch registriert. So kann auch zu einem späteren Zeitpunkt festgestellt werden, ob die Uhr echt ist.

Für Sammler hilfreich

«Wir nutzen die Blockchain nicht um der Technologie willen, sondern weil sie am besten unseren Bedürfnissen entspricht», sagt Marketingverantwortliche Reema Vazirani dem «Tages-Anzeiger». Auslöser seien Sammleruhren gewesen. Kunden wollten wissen, ob es sich beim gebraucht erworbenen Stück um ein Original handelt. «Vor diesem Hintergrund wollen wir sicherstellen, dass wir jeden Erwerb von Anfang an schützen.»

Nicht nur Favre-Leuba setzt auf die Blockchain. So unternimmt die Swatch Group gegen Fälschungen «allerlei Mittel und Technologien, inklusive die Blockchain». Allerdings hat man in Biel auch Einwände. «Den Nachhaltigkeitsaspekt dieser Technologie finden wir aber derzeit noch problematisch», sagt Firmensprecher Bastien Buss der Zeitung. Der Energiekonsum sei «schrecklich».

Gefälschte Uhren sind ein Mega-Business. Laut Schätzungen verursachen die Imitate der Uhrenbranche jährlich einen Schaden von 800 Millionen Franken.