Smartphone-Banken: Revolut und Neon machen Druck

Der Wettbewerb für die klassischen Schweizer Banken verschärft sich. Jetzt bekommen sie Druck von Smartphone-Banken wie Revolut und Neon.

Ab November führt die UBS Negativzinsen ein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Smartphone-Banken setzen Schweizer Banken unter Druck.
  • Bei denen sind Gebühren und Wechselkurse oft massiv günstiger.
  • Kurzfristig müssen sich die klassischen Banken noch nicht fürchten – aber langfristig.

Der Wettbewerb für die klassischen Schweizer Banken verschärft sich. Jetzt werden sie auch noch von den sogenannten Smartphone-Banken unter Druck gesetzt. Diese sind bei Gebühren und Wechselkursen oft massiv günstiger als klassische Banken.

Sie tragen Namen wie Revolut, TransferWise, Zak oder Neon und bieten digitalisierte Bankendienstleistungen via Smartphone-Apps an. Daraus ableitend werden diese Fintech-Startups als Smartphone-Banken oder auch Neobanken bezeichnet.

Diese werden die klassischen Banken zwar kurzfristig noch nicht in Bedrängnis bringen. So lautet das Fazit einer vom Online-Vergleichsdienst Moneyland durchgeführten und am Montag veröffentlichten Studie. Mittelfristig müssten Schweizer Banken aber aufpassen, dass sie den Anschluss nicht verlieren würden.

In der Studie wurden Leistungen, Funktionen, Gebühren, Wechselkurse und Gesamtkosten verglichen. Dabei wurden verschiedene Nutzungsprofile zwischen den oben genannten Neobanken und den fünf grössten Schweizer Instituten betrachtet.

Banken: Revolut hat günstige Wechselkurse

Dabei hätten vor allem Revolut und TransferWise mit günstigen Wechselkursen und benutzerfreundlichen Prozessen überzeugt. Beide stellen laut Moneyland allerdings noch keinen vollständiger Ersatz für alle Bankdienstleistungen, da sie kein Schweizer Konto anbieten.

Allerdings verrechnen Revolut und TransferWise beim Schweizer-Franken-Euro-Verkaufskurs keinen Aufpreis. Bei klassischen Banken lagen die Aufschläge für Einkäufe mit der Debitkarte im Ausland dagegen im Bereich: von 1,18 Prozent (Postfinance) und 1,67 Prozent (UBS-Debitkarten).

Smartphone-Banken - darunter auch die Bank Cler, die mir ihrer Zak-App neue Kundenschichten ansprechen will - fordern die klassichen Schweizer Banken heraus. - sda - Bank Cler

Banken wie Neon erheben Aufschlag

Doch selbst in dieser Rubrik überzeugen nicht alle Smartphone-Banken: So erheben Neon und Zak gar einen Aufschlag von 1,69 Prozent respektive zwei Prozent. Zusätzlich zu den Kurs-Aufschlägen kommen je nach Transaktionstyp und Bank noch weitere Gebühren hinzu.

Massiv günstiger sind diese beiden ausländischen Neobanken auch bei den Kreditkartengebühren. So fallen beispielsweise bei TransferWise bei einem Vergleichsprofil jährliche Gesamtkosten von lediglich 3,95 Franken bei Revolut von 7 Franken an. Dagegen sind es bei der Standard-Kreditkarten von Viseca bei der ZKB 125,65 Franken und der Credit Suisse gar 146,80 Franken.

Je nach Profil könne die Rangliste allerdings auch anders aussehen, räumt Moneyland ein. Im Vergleichsprofil wurden unter anderem die Kartenführungsgebühren, Bearbeitungsgebühren für Fremdwährungen und die Wechselkurskosten zu Grunde gelegt.