Stahl Gerlafingen: 120 Arbeitsplätze vor dem Aus

Stahl Gerlafingen will weitere 120 Mitarbeitende entlassen. Gewerkschaften fordern Massnahmen zum Erhalt der Arbeitsplätze.

Für die Mitarbeitenden der Stahl Gerlafingen sieht es schlecht aus. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schon im April kündigte Stahl Gerlafingen über 60 Angestellten.
  • Weitere 120 Mitarbeitende sollen jetzt entlassen werden.

Das Unternehmen Stahl Gerlafingen leitet weitere Sparmassnahmen ein: 120 Mitarbeitende sollen entlassen werden.

Die Mitteilung erfolgte am Freitagnachmittag durch den kaufmännischen Verband sowie die Gewerkschaften Syna und Unia. Bei Stahl Gerlafingen handelt es sich um eine Tochterfirma der italienischen Beltrame Group.

Erst im April sprach der Stahlproduzent 68 Kündigungen aus. Die Zukunft des Werkes soll sich seit längerem in der Schwebe befinden.

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Der kaufmännische Verband und die Gewerkschaften fordern nun vom Betrieb ein «unmissverständliches Bekenntnis» zur Weiterführung des Betriebs. Sowie vom Bund dringende Massnahmen zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Recyclingstandorts.

Nationalrat fordert sofortige Hilfe

Ende September hatte bereits der Nationalrat sofortige Hilfe für das bedrohte Stahlwerk in Gerlafingen gefordert. Der Bundesrat wurde beauftragt, zusammen mit dem Standortkanton Solothurn und dem Unternehmen Sofortmassnahmen zu ergreifen, um das Werk zu retten. Notrecht wollte der Nationalrat dabei nicht ausschliessen.

Der Bundesrat hatte zuvor eine staatliche Förderung einzelner Unternehmen oder Branchen abgelehnt. Von Stahl Gerlafingen war für die Nachrichtenagentur AWP bislang keine Stellungnahme erhältlich.