Streiks sorgen für Konjunktur-Delle in Frankreich
Die seit fast zwei Monaten anhaltenden Streiks und Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich haben der Konjunktur einen Dämpfer beschert: Das französische Wirtschaftswachstum schwächte sich im vergangenen Jahr auf 1,2 Prozent ab, wie das Statistikamt Insee am Freitag auf Grundlage einer ersten Schätzung mitteilte.
Das Wichtigste in Kürze
- Wachstum mit 1,2 Prozent aber doppelt so hoch wie in Deutschland.
Die Regierung und Experten hatten 1,3 Prozent erwartet. Das Wachstum ist aber immer noch doppelt so hoch wie in Deutschland.
Zwischen Oktober und Dezember gab es in Frankreich einen regelrechten Einbruch: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte laut den Statistikern um 0,1 Prozent, statt wie erwartet um 0,3 Prozent zu wachsen. Besonders die Blockade von Raffinerien, Häfen und Lagern seit Beginn der Protestwelle am 5. Dezember machte sich bemerkbar.
«Frankreich schlägt Deutschland», hatten französische Medien zuletzt getitelt. Denn in der Bundesrepublik wurde im vergangenen Jahr nur ein Plus von 0,6 Prozent verzeichnet, deutlich weniger als zuvor. Experten führen an, dass Frankreich weit weniger abhängig von Exporten ist als Deutschland. Das Land ist deshalb weniger von internationalen Handelskonflikten betroffen.
Im laufenden Jahr erwartet die Regierung in Paris einen BIP-Anstieg um 1,3 Prozent. Die Bundesregierung rechnet mit 1,1 Prozent.