Thyssenkrupp: Das ist in letzter Zeit geschehen

Der Industriekonzern Thyssenkrupp steht vor grossen Herausforderungen. Umstrukturierungen, Personalwechsel und Zukunftssorgen prägen die aktuelle Lage.

Die Hochöfen von thyssenkrupp sind in Duisburg in Betrieb, da der Stahlhersteller ehrgeizige Pläne hat, grünen Stahl mit Wasserstoff anstelle von Kohle zu produzieren, was von der deutschen Regierung mit Milliarden Euro subventioniert wird, Dienstag, 8. Oktober 2024. ( - keystone

Thyssenkrupp Steel Europe AG hat wichtige Personalentscheidungen getroffen. Wie «Maschinenmarkt.ch» berichtet, wurde Ilse Henne zur neuen Aufsichtsratsvorsitzenden ernannt.

Dennis Grimm wurde als Vorstandssprecher bestätigt. Er übernimmt die operative Verantwortung und technologische Steuerung des Unternehmens.

Unsicherheit beim grünen Umbau

Vergangene Woche hiess es: Die Pläne zum klimaneutralen Umbau der Stahlsparte stehen auf dem Prüfstand. Laut «WDR» überprüft Thyssenkrupp die Vorhaben aufgrund von Kostensteigerungen. Ausserdem hat das Unternehmen nach einem Gerichtsurteil seine Stahl-Pläne bekräftigt.

Thyssenkrupp-Werk in Duisburg - AFP

Ein Stopp des Projekts sei nicht ausgeschlossen. Dies sorgt für Unruhe bei den Mitarbeitern, die um ihre Jobs bangen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck geht jedoch davon aus, dass am Projekt festgehalten wird. Er betont die Wichtigkeit für die Zukunftsperspektive.

Kapazitätsabbau und Jobverluste

Thyssenkrupp plant einen massiven Umbau seiner Stahlsparte. Wie «investrends.ch» meldet, soll die Produktion in Duisburg deutlich reduziert werden.

Die jährliche Produktionskapazität soll von 11,5 auf 9 bis 9,5 Millionen Tonnen sinken. Dies wird voraussichtlich zu einem Stellenabbau führen.

Thyssenkrupp litt zuletzt unter der Pandemie. - keystone

Konkrete Zahlen zum Jobabbau wurden noch nicht genannt. Das Unternehmen betont, betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermeiden zu wollen.

Finanzierung und Partnerschaften

Thyssenkrupp plant, sein Stahlgeschäft in ein Gemeinschaftsunternehmen zu überführen. Wie «finanzen.ch» berichtet, soll die Finanzierung neu geregelt werden.

Die IG Metall kritisiert diesen Schritt scharf. Sie befürchtet, dass sich der Konzern aus der Verantwortung für die Stahlsparte zurückziehen will.

Auswirkungen und Zukunftsaussichten

Die Umstrukturierungen bei Thyssenkrupp haben weitreichende Folgen. Der «WDR» berichtet von Sorgen im NRW-Wirtschaftsausschuss bezüglich des klimaneutralen Umbaus

Thyssenkrupp möchte in Zukunft mehr auf eine «grünere» Stahlproduktion setzen. (Archivbild) - AFP/Archiv

Die zuständige Ministerin betont, dass Subventionen zurückgezahlt werden müssten, falls kein klimaneutraler Stahl produziert wird. Bisher floss ein hoher zweistelliger Millionenbetrag.

Die Zukunft von Thyssenkrupp bleibt ungewiss. Experten warnen vor falschen Hoffnungen und betonen die Notwendigkeit unternehmerischer Entscheidungen.