Tupperware stellt US-Insolvenzantrag

Frischhaltedosen von Tupperware sind seit Jahrzehnten in vielen Haushalten im Einsatz. Der US-Traditionsfirma ging jedoch zuletzt das Geld aus.

Tupperware kämpfte schon seit Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Firma Tupperware hat wegen ihrer Schulden einen Insolvenzantrag gestellt.
  • Das Unternehmen will aber weiterarbeiten und verkaufen.

Der Frischhaltedosen-Spezialist Tupperware hat einen Insolvenzantrag in den USA gestellt. Nach jahrelangen Problemen war der unmittelbare Auslöser ein Streit zwischen dem US-Unternehmen und grossen Gläubigern. Sie verweisen auf ausgebliebene Schuldenzahlungen und erheben Anspruch auf grosse Teile von Tupperware. Das Management sucht Schutz davor in einem Verfahren nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts. Ob die Rechnung aufgeht, ist noch offen.

Tupperware will das Geschäft während des Insolvenzverfahrens weiterführen und setzt zugleich die Suche nach einem Käufer fort. Von den internationalen Tochterfirmen stellt laut US-Gerichtsunterlagen nur die Schweizer Tupperware Products AG ebenfalls einen Insolvenzantrag. Aus der Schweiz kommt einer der zehn Gläubiger. Die restlichen stammen aus den USA.

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Tupperware, ein Pionier bei Haushalts-Gefässen für Lebensmittel, kämpfte bereits seit einiger Zeit mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. In den vergangenen Monaten liefen Verhandlungen mit den Geldgebern, denen Tupperware mehrere hundert Millionen Dollar schuldet.

Durch einen Verkauf solle nun die Marke geschützt werden, hiess es in einer Mitteilung. Zugleich solle damit der Wandel in ein vorrangig technologiebasiertes Unternehmen vorangetrieben werden.

Kampf mit Gläubigern

Dem Management zufolge kam die Gläubiger-Gruppe günstig zu den Kreditpapieren. Sie habe drei bis sechs Cent pro Dollar Schulden bezahlt. Der drastische Abschlag ist eine Folge der Zweifel an der Zukunft, die Tupperware schon in den vergangenen Jahren umgaben. Für 15 bis 30 Millionen Dollar hätten sich die Gläubiger also bereits einen Grossteil der Schulden von insgesamt knapp 812 Millionen Dollar gesichert, rechnete Tupperware vor.

Das Unternehmen geht davon aus, dass die Gläubiger gegen das beantragte Insolvenzverfahren vorgehen werden, um stattdessen die Kontrolle über Tupperware zu bekommen. Das Management will versuchen, einen Verkauf der Firma in 30 Tagen über die Bühne zu bringen und hat dafür 7,4 Millionen Dollar in der Kasse.