Verbraucherschützer in Frankreich strengen Sammelklage gegen Google an
Google steht eine Sammelklage von Verbrauchern in Frankreich bevor.
Das Wichtigste in Kürze
- Verbände werfen US-Konzern Verstoss gegen EU-Datenschutzregeln vor.
Die grösste französische Verbraucherorganisation UFC-Que Choisir kündigte am Mittwoch juristische Schritte gegen den US-Konzern an. Der Verband wirft Google einen Verstoss gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung DSGVO vor, die seit gut einem Jahr gilt. Er fordert jeweils tausend Euro Schadenersatz pro Nutzer.
Die Verbraucherschützer bemängeln unter anderem undurchsichtige Einstellungen zum Datenschutz bei Google und die sogenannte Geolokalisierung von Handys, die den Aufenthaltsort der Nutzer preisgibt.
Ziel der Organisation ist es nach eigenen Angaben, «die heimliche Ausbeutung von persönlichen Nutzerdaten zu beenden». Insbesondere Nutzer von Geräten mit dem Betriebssystem Android und einem Google-Konto würden systematisch durch den Konzern ausgespäht, hiess es.
«Diese Schadenersatzforderung ist eine Premiere in Frankreich und in Europa», erklärte der Präsident von UFC-Que Choisir, Alain Bazot. Theoretisch könnten damit rund 28 Millionen Android-Nutzer in Frankreich entschädigt werden, betonte er. Allerdings rechnet der Verband mit einem langjährigen Gerichtsstreit.
Die französische Datenschutzbehörde CNIL hatte Google bereits im Januar zu einer Geldstrafe von 50 Millionen Euro verurteilt. Sie begründete dies unter anderem mit der mangelhaften Informationspolitik zur Nutzung persönlicher Daten, unter anderem für Werbezwecke. Der Konzern hat Rechtsmittel dagegen eingelegt.