Vermögensverwalter GAM erleidet hohen Abfluss von Neugeldern

Wegen Unregelmässigkeiten wurde Ende Juli ein Investmentmanager suspendiert. Dies ist Mitgrund für ein Tief des Vermögensverwalters GAM.

Das Logo von der Vermögensverwaltung GAM neben einer Topf-Pflanze. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In wenigen Monaten erreichten die Nettoneugeld-Abflüsse der GAM 8,1 Milliarden Franken.
  • Zu weiteren Abflüssen dürfte es im vierten Quartal kommen.

Der Vermögensverwalter GAM Holding hat nach der Suspendierung eines Fondsmanagers und der Aussetzung seiner Investment-Strategie im dritten Quartal hohe Neugeld-Abflüsse verzeichnet. Zu weiteren Abflüssen dürfte es im vierten Quartal kommen.

Von Juli bis September 2018 erreichten die Nettoneugeld-Abflüsse 8,1 Milliarden Franken, wie der Asset Manager heute Dienstag mitteilte. Die verwalteten Vermögen fielen per Ende September auf 146,1 Milliarden nach 163,8 Milliarden per Ende Juni. Dabei wurden «ARBF»-Vermögen in der Höhe von 1,9 Milliarden in Fonds und 0,4 Milliarden in Mandaten bereits ausgeklammert, die nachfolgend liquidiert wurden oder in den kommenden Monaten liquidiert werden.

Vom Rückgang der verwalteten Vermögen entfielen denn auch 10,8 Milliarden auf die Absolute-Return-Bond-Strategie mit uneingeschränktem Anlageansatz (ARBF), wenn man Vermögen in Fonds von 5,4 Milliarden, die bis Ende September liquidiert wurden sowie die 1,9 Milliarden in Fonds und 0,4 Milliarden in Mandaten, die nachfolgend liquidiert wurden oder noch liquidiert werden, mit berücksichtigt.

Tim Haywood suspendiert

Wegen Unregelmässigkeiten im Risikomanagement und bei der Dokumentierung war Ende Juli der Investmentmanager Tim Haywood suspendiert worden. Dieser war für die ARBF-Strategie mit uneingeschränktem Anlageansatz zuständig. Die Fonds wurden zwei Tage nach seiner Suspendierung vom Handel ausgesetzt und werden derzeit liquidiert.

Spätestens bis zur Veröffentlichung des Jahresergebnisses am 21. Februar 2019 kündigte das Management heute Dienstag nun ein Strategie-Update an. Mit Blick auf das Umfeld hiess es zudem, dass sich die anspruchsvolleren Marktbedingungen seit dem zweiten Quartal auch im vierten Quartal fortsetzen dürften.