Wegen Franken steckt SNB in Zwickmühle
Falls der Franken noch weiter sinkt, muss die SNB reagieren. In der Vergangenheit war die SNB mit Interventionen am Devisenmarkt entgegengetreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Euro rutscht unter die Marke von 1,10 Franken auf 1,0983 Franken.
- Fällt der Euro noch weiter, wäre die SNB zum Handeln gezwungen.
Der Euro setzt gegenüber dem Franken den Abwärtstrend fort. Dabei fällt die Einheitswährung Euroa wie schon am Vortag unter die psychologisch-charttechnisch wichtige Marke von 1,10 Franken. Sie notiert zuletzt bei 1,0983 Franken. So tief war er zuletzt vor zwei Jahren.
Der Franken befindet sich bereits seit Ende April in einem Aufwärtstrend zum Euro. Im April mussten noch über 1,14 Franken für einen Euro bezahlt werden.
Händler machen für die Euro-Schwäche beziehungsweise Franken-Stärke verschiedene Dinge verantwortlich: die am Markt kursierenden Zinssenkungshoffnungen, die schwächelnde Wirtschaft und politische Spannungen in einigen europäischen Ländern. Auch das Säbelrasseln im Roten Meer wird dazu gezählt.
Zinsentscheidung am Donnerstag
Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer daher nach Frankfurt, wo die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ihre Zinsentscheidung veröffentlicht. Die Erwartungen sind gross.
Ökonomen erinnern gerne daran, dass EZB-Chef Mario Draghi manchmal auch gerne die Erwartungen des Marktes «übererfüllt». Somit sind Überraschungen nicht ausgeschlossen.
Frankenstärke zwingt SNB zum Handeln
Sollte der Euro nach dem Zinsbeschluss deutlich unter 1,10 Franken fallen, könnte dies die Schweizerische Nationalbank (SNB) zum Handeln zwingen. In der Vergangenheit war die SNB einer solchen Frankenstärke mit Interventionen am Devisenmarkt entgegengetreten: Sie hatte also Euro gegen Franken gekauft.
Die Schweizerische Nationalbank stecke in einer Zwickmühle, kommentiert die Valiant Bank in ihren «fx-news».