Wegen Limmattalbahn: Wird Schlieren jetzt ein teures Pflaster?
Seit gestern verkehrt ein neues Tram von Zürich nach Schlieren ZH. Das wertet die Ortschaft auf, hat aber auch Einfluss auf die Immobilienpreise.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit der Limmattalbahn hat Schlieren nun eine Tram-Verbindung nach Zürich.
- Das bessere öV-Angebot ist Mitgrund für die Aufwertung der Gemeinde.
Seit gestern verkehrt zwischen Zürich und Schlieren ZH ein Tram. Die Limmattalbahn bringt die Agglo-Gemeinde der Kantonshauptstadt näher. In sechs Minuten fährt das Tram von Schlieren nach Zürich Farbhof – im Sechsminutentakt.
Anwohner dürfen sich freuen. Der verbesserte öV-Anschluss macht die Zürcher Gemeinde attraktiver. Doch was bedeutet das für die Mietpreise?
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Nau - Umfrage zur Limmattalbahn
«Die Aufwertung des öV-Netzes ist sicher relevant», erklärt Michel Benedetti vom Immobilienspezialisten IAZI. «Aber eine wichtigere Rolle spielt die Lage des Objektes.»
Auch andere Faktoren sind entscheidend
Relevant sind etwa ein Seeanstoss, eine schöne Aussicht, die Nähe zu Schulen, Einkaufsläden oder Naherholungsgebieten, aber auch Luftemissionen und Lärmbelastung. «Preisbestimmend sind auch die sogenannten Makrofaktoren», erklärt Benedetti. Also etwa, ob die Gemeinde eine hohe oder niedrige Steuerbelastung hat.
Auch ohne die neue Tramlinie ist Wohnen in Schlieren teurer geworden. In den letzten fünf Jahren sind die Immobilienpreise in der Zürcher Agglo-Gemeinde um fast zwölf Prozent gestiegen. Von einer lokalen Preisexplosion will Benedetti aber nicht sprechen, «da das Wachstum ziemlich genau den kantonalen Durchschnitt widerspiegelt.»
Mit Schlieren ist erst die erste Etappe der Limmattalbahn erschlossen. Bis zum Bahnhof Killwangen-Spreitenbach soll das Tram dereinst fahren. Bis die 13 Kilometer lange Linie in Betrieb sein wird, dauert es noch bis Ende 2022.