Rüschlikon: Wärmeverbund «Kranich» öffentlich aufgelegt
Wie die Gemeinde Rüschlikon mitteilt, gibt der Gemeinderat grünes Licht für den nächsten Meilenstein zur Umsetzung eines Seewasser-Wärmeverbundes.
Nachdem ein Vorprojekt die technische Machbarkeit, die Wirtschaftlichkeit und die Bewilligungsfähigkeit des Vorhabens bestätigt hat, werden die Planung, der Bau und der Betrieb des Seewasserverbundes öffentlich ausgeschrieben und an einen Contractor in Auftrag gegeben.
Erste Liegenschaften sollen im optimalen Falle bereits Ende 2025 angeschlossen werden.
Das Projekt trägt den Namen «Kranich» und hat zum Ziel, grosse Liegenschaften mit hohem Wärme- und Kältebedarf mit erneuerbarer Energie zu versorgen.
Im Fokus stehen dabei öffentliche Gebäude, das Projekt Bahnhof Süd, grössere Firmengebäude, Mehrfamilienhäuser der Stiftung Wohnungsbau und Objekte von interessierten Privateigentümern, die sich im Perimeter befinden.
Die fossilen Energieträger werden stark gesenkt
Wärme zur Heizung von Gebäuden wird mittels Wärmepumpen der einzelnen Liegenschaften umweltfreundlich aus dem in grossen Rohrleitungen zirkulierenden Wasser gewonnen.
So werden die fossilen Energieträger Heizöl und Gas ersetzt und die CO2-Belastung sehr stark gesenkt.
Die unmittelbare Nähe zum See und der steil abfallende Seegrund machen eine Seewassernutzung im Vergleich zu alternativen Energieträgern wie Holz sinnvoll.
Rüschlikon entspricht damit auch der kantonalen und eidgenössischen Energiestrategie.
Vorprojekt bestätigt Machbarkeit
Das Vorprojekt bestätigt, dass eine Konzession zur thermischen Nutzung des Seewassers vom AWEL in Aussicht gestellt wird.
Auch konnte erfreulicherweise im Bereich der Seeuferanlage Schiffsteg bereits ein geeigneter Standort für das (unterirdische) Pumpwerk gefunden werden.
Die in den nächsten Jahren geplanten Strassensanierungen können mit dem Bau der Leitungen für den Wärmeverbund kombiniert werden.
Auch die Wirtschaftlichkeit des 25-Millionen-Projekts ist gegeben.
Ausschreibung Contracting
Der durchschnittliche Wärmetarif soll mit den Wärmegestehungskosten anderer erneuerbarer Wärmeversorgungsvarianten wie Erdwärmesonden konkurrenzieren.
Als nächster Meilenstein werden nun die Planung, der Bau und der Betrieb des Seewasserverbunds zusammen öffentlich ausgeschrieben und sollen an ein interessiertes Energieversorgungsunternehmen vergeben werden, das somit auch die Finanzierung übernimmt.
Beim Ersatz ihrer Gas- oder Ölheizung profitieren private Interessenten von stark reduzierten Initialkosten, da keine Erdsondenbohrung durchgeführt wird, sondern nur ein Wärmetauscher installiert werden muss.
Private müssen im Moment nichts unternehmen, sie werden frühzeitig vom Contractor kontaktiert.