Urner Landrat ist gegen mehr Photovoltaik auf neuem Werkhof

Der Urner Stadtrat genehmigt am Mittwoch den Bau eines neuen Werkhofs in Schattdorf. Er soll jedoch nicht voll mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet sein.

Der Urner Stadtrat lehnt Photovoltaikanlage bei neuem Werkhof ab. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Urner Stadtrat genehmigt am Mittwoch den Bau eines neuen Werkhofs.
  • Jedoch soll das Projekt nicht komplett mit einer Photovoltaikanlage eingekleidet sein.

Der Urner Landrat hat am Mittwoch den Weg frei gemacht für einen neuen Werkhof in Schattdorf. Er genehmigte den Baukredit für den Ersatzneubau über 10,9 Millionen Franken und verabschiedete das Geschäft zuhanden der Volksabstimmung. Ein Rückweisungsantrag der CVP scheiterte. Zu reden gab die Photovoltaikanlage.

Der Rat sprach sich mit 44 zu 9 Stimmen für den neuen Hauptstützpunkt der Abteilung Betrieb Kantonsstrassen aus. Der heutige Werkhof Galgenwäldli in Bürglen ist veraltet, weshalb die Regierung einen Neubau auf dem Areal Rossgiessen in Schattdorf vorschlägt.

Dass die Kantonsmitarbeitenden ein neues Gebäude brauchen, war in den Fraktionen unbestritten. «Das heutige Gebäude wird der Bezeichnung Werkhof schon fast nicht mehr gerecht», sagte Vinzenz Arnold (SVP) stellvertretend. Auch die Dringlichkeit sei klar gegeben, sagte Marcel Bachmann (FDP). Die Arbeitssicherheit und Arbeitsplatzgestaltung seien nicht mehr zeitgemäss.

Photovoltaikanlage sorgt für Debatte

Das Siegerprojekt eines Planerwettbewerbs sieht im Erdgeschoss die Einstellhallen und Werkstätten vor, dazu kommen Lagerflächen und Verwaltungstrakt. Der Bau sei nachhaltig mit Recycling-Beton, einheimischem Holz und Photovoltaik-Anlage, sagte Baudirektor Roger Nager (FDP).

Diese Photovoltaik-Anlage sorgte im Rat allerdings für eine heftige Debatte. Die Linke forderte, sie müsse zeitgleich mit dem Neubau voll ausgebaut werden. Die Mehrkosten von 140'000 Franken seien ein kleiner Betrag angesichts der Gesamtkosten, sagte Eveline Lüönd (SP/Grüne). Der Kanton müsse ein Vorbild sein.

Die SVP wollte den Vollausbau dagegen vom Vergabeerfolg abhängig machen, die FDP wollte ihn outsourcen. Baudirektor Nager sagte, mit der geplanten Anlage sei der Eigenbedarf des Werkhofs gedeckt.

Photovoltaikanlage knapp abgelehnt

Unterstützung erhielt die Linke von der CVP. Der Kanton fördere Private beim Bau von Photovoltaikanlagen, aber selber wehre er sich dagegen, sagte Alois Zurfluh (CVP). Das seien faule Ausreden, um den Baukredit tiefer zu halten. Der Antrag auf einen Vollausbau scheiterte aber knapp mit 27 zu 29 Stimmen.

150'000 Franken kostet eine geplante Dieseltankstelle. Diese wurde seitens der CVP in Frage gestellt, da es in geringer Distanz genügend Tankstellen gebe. Weil aber dank eigener Tankstelle jährliche 15'000 Franken eingespart würden, sei der Betrag innert zehn Jahren amortisiert, erklärte Nager.

Kritik gab es an fehlenden Angaben zum Landpreis. Spätestens im Abstimmungsbüchlein solle dieser transparent ausgewiesen werden, forderte Christian Schuler (SVP). Baudirektor Nager antwortete bereits im Rat und bezifferte den Kaufpreis mit 2,1 Millionen Franken. Aus dem Verkauf der heutigen Parzelle erwarte man 2,4 Millionen Franken.

CVP will Werkhof nicht bachab schicken

Das reichte der CVP allerdings nicht, zu viele Fragen seien offen. «Wir möchten diese Vorlage nicht vom Volk bachab schicken lassen», sagte Alois Zurfluh. Seine Partei beantragte eine Rückweisung des Geschäfts mit vier Direktiven.

Der Nettogewinn aus dem Landverkauf sei nicht als Bestandteil des Verpflichtungskredits auszuweisen. Der Vollausbau der Photovoltaikanlage sei zu berücksichtigen, der Standort sei nochmals zu evaluieren, da die Parzellengeometrie ungünstig sei. Und der Verpflichtungskredit sei bei 11,03 Millionen Franken zu plafonieren, inklusive dem Vollausbau der Photovoltaikanlage. Die Rückweisung lehnte der Rat aber mit 18 zu 38 Stimmen ab.