Gestaltungsplan für Arboner Doppel-Hochhaus «Riva» am See

Seit rund zehn Jahren wird in Arbon am See ein Hochhaus-Projekt geplant. Nun legen die Behörden den «Gestaltungsplan Riva» öffentlich auf.

Aussicht auf den Bodensee und Arbon. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Seit rund zehn Jahren wird in Arbon auf dem Areal des ehemaligen Hotels Metropol am See ein Hochhaus-Projekt geplant. Nun legen die Behörden den «Gestaltungsplan Riva» öffentlich auf. Stadtpräsident Dominik Diezi (Mitte) rechnet mit einem Referendum.

Seit 2016 steht das Hotel Metropol leer, das Areal an bester Seelage ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich - abgesehen von einer Zwischennutzung der Terrasse als Restaurant im Sommer. Diezi sprach an einer Medienkonferenz am Dienstag von einem sehr unbefriedigenden Zustand. «Hier muss jetzt etwas passieren.»

Nach langer Planung und einer öffentlichen Mitwirkung hat der Stadtrat einstimmig einen Gestaltungsplan für das Projekt «Riva» verabschiedet. Die Unterlagen liegen vom 26. November bis zum 16. Dezember in der Stadtkanzlei öffentlich auf und können auch online unter https://stadtentwicklung.arbon.ch angeschaut werden.

Streit entbrannt

Die Firma HRS als Eigentümerin will das ehemalige Hotel abbrechen und auf dem Areal zwei maximal 43 Meter hohe Wohntürme mit je 13 Stockwerken bauen. Vorgesehen ist ein gemeinsames Sockelgeschoss mit Restaurant, Bar und Saal. In den beiden Hochhäusern sollen insgesamt 63 Wohnungen und 25 Hotelzimmer entstehen.

Der Stadtrat sieht im Projekt «eine Chance für Arbon», wie Diezi ausführte. Im Vergleich zu heute gebe es in Zukunft mehr Durchblicke auf den See und mehr Grünräume. Die Parkplätze sollen verschwinden. Der Doppel-Wohnturm passe in die Stadt Arbon mit den prägenden Elementen Altstadt und Saurer-Industrieareal.

Der Gestaltungsplan stehe mit den Richtlinien des Bundes-Inventars der schützenswerten Ortsbilder (ISOS) in Einklang. «Arbon erhält an attraktiver Lage interessante öffentliche Nutzungsangebote», warb der Stadtpräsident für das Projekt «Riva».

Um das Bauvorhaben war zu Beginn der Planung ein langer Streit entbrannt. Mit einer Petition wurde der Erhalt des Hotels Metropol gefordert. Der Thurgauer Heimatschutz wollte das Hotel ebenfalls erhalten, gab aber den Widerstand mangels Geld auf. 2019 führten die Behörden eine öffentliche Mitwirkung durch.

Kein obligatorisches Referendum

Trotzdem rechnet Diezi mit einem Referendum gegen den Gestaltungsplan. Nötig sind dafür gut 800 Unterschriften. Der Stadtpräsident würde einen Volksentscheid begrüssen, wie er erklärte. Kommt das Referendum zustande, kann auch das Arboner Stadtparlament mitreden und eine Empfehlung abgeben.

Der frühere Arboner Stadtrat wollte das Hochhaus-Projekt dem Volk zur Abstimmung vorlegen. Die neue Behörde unter Diezi, der seit 2019 Stadtoberhaupt ist, sieht dies anders. Gemäss den kantonalen Vorgaben sei es nicht möglich, den Gestaltungsplan einem obligatorischen Referendum zu unterstellen, sagte Diezi.