Ukrainer in Basel wollen Friedenskette bilden

In der Schweiz planen Ukrainer die Feier ihres Unabhängigkeitstages. In Basel soll eine Friedenskette gebildet werden.

Ukrainer wollen in der Schweiz ihren Unabhängigkeitstag feiern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Wichtigste in Kürze

  • Ukrainer wollen auch in der Schweiz ihren Unabhängigkeitstag feiern.
  • Auf der Wettsteinbrücke soll eine Friedenskette gebildet werden.

Am 24. August, dem Tag der ukrainischen Unabhängigkeit von der Sowjetunion, wird eine lebende Friedenskette auf der Wettsteinbrücke in Basel gebildet. Margarita Antoni vom Ukrainischen Verein Basel erklärt gegenüber «BAZ Online»: «Wir wollen ein Zeichen setzen». Die Teilnehmer ziehen danach zum Rathaus, wo die ukrainische Flagge weht.

Ukrainer in Schweiz: Ein Zeichen für die Unabhängigkeit

«Wir wollen eine politische Botschaft senden», sagt Antoni. Sie betont die Bedeutung des Festes für das ukrainische Volk und vergleicht es mit dem Schweizer Freiheitsdrang. Der Regierungspräsident Beat Jans wird ebenfalls anwesend sein.

Bedeutung des Unabhängigkeitstages wächst

Laut Frithjof Benjamin Schenk hat die Bedeutung des Tages seit der russischen Annexion der Krim 2014 zugenommen. Er bemerkt einen Anstieg des Nationalgefühls trotz oder gerade wegen äusserer Feindseligkeiten.

Schenk stellt fest, dass sich das Bewusstsein für die eigene Geschichte durch den Krieg verstärkt hat. Man versucht, das sowjetische Erbe abzuschütteln. Beispielsweise wurden Lenindenkmäler gestürzt und Städte umbenannt.

Zwei Frauen, die vor dem Ukraine-Krieg geflüchtet sind, am Zürcher Hauptbahnhof. - keystone

Drei wichtige Themenfelder im Nationalbewusstsein

Schenk identifiziert drei Schlüsselthemen im ukrainischen Nationalbewusstsein: Der Kampf um Freiheit und Demokratie; nationale Traumata wie Tschernobyl oder Hungersnöte unter Stalin; sowie Ereignisse aus Vorläuferstaaten wie dem ersten christlichen ostslawischen Reich.

Neben einer stillen Kundgebung sind weitere Veranstaltungen geplant. Darunter ein Vortrag an der Uni Basel und ein klassisches Konzert in der Musikakademie. Tetyana Polt vom Verein Ukrainer in Basel hofft auf rege Teilnahme trotz Sprachbarrieren bei einigen Events.

Traumatische Situation für Geflüchtete

Viele geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer befinden sich laut Polt in einer traumatischen Situation: «Es ist schrecklich... wir können so wenig helfen». Alle hofften auf Frieden – aber nicht einen Frieden durch Unterwerfung unter Russland.