290 Covid-Neuansteckungen innert eines Tages im Kanton Bern

Innerhalb von 24 Stunden sind im Kanton Bern bis am Mittwoch 290 Covid-Neuansteckungen registriert worden - fast doppelt so viel als am Vortag und so viele wie noch nie an einem einzigen Tag. Der Erstkontakt mit positiv Getesteten erfolgt künftig über E-Mail und SMS, nicht mehr telefonisch.

Aus den neusten Zahlen der kantonalen Gesundheitsdirektion geht weiter hervor, dass im Kanton Bern 15 Personen neu in Spitalpflege sind. Die Zahl der Todesfälle liegt gemäss den Angaben unverändert bei 104. Gundekar Giebel, Kommunikationsleiter der kantonalen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI), ging gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA davon aus, man müsse bis Donnerstag mit einer weiteren Verdoppelung der positiv getesteten Fälle rechnen.

Diese Entwicklung bedinge eine Vereinfachung der Prozesse beim Contact Tracing. Der Erstkontakt mit positiv auf das Coronavirus getesteten Personen erfolge deshalb nicht mehr per Telefon, sondern via E-Mail und SMS, so Giebel.

Betroffene müssten damit vermehrt eigenständig Verantwortung übernehmen und selbständig in Isolation gehen und ihr nächstes Umfeld informieren, sobald sie den Bescheid hätten. So würden Infizierte «rasch ruhiggestellt». Bei der gegenwärtigen Entwicklung der Fallzahlen dauere es sonst zu lange, bis das Contact Tracing anlaufe.

Angesichts der schieren Menge der Fälle mache es auch keinen Sinn mehr, die Wohngemeinden der neuen Fälle aufzulisten, so Giebel weiter. Er rechne zudem in den kommenden Tagen mit einem Run auf Tests. Gegenwärtig sei man bei 9000 Tests pro Woche im Kanton Bern. Kapazität habe der Kanton für wöchentlich deren 14'000.

Die Gesundheitsdirektion teilte am Mittwoch zudem mit, dass mehrere Spieler sowie einer der Trainer der U20-Mannschaft des EHC Biel Ende der vergangenen Woche positiv auf Covid-19 getestet wurden. Deshalb befinden sich auf Anordnung des Kantonsarztamtes alle Spieler sowie die Mitglieder des Betreuungsteams in Quarantäne beziehungsweise in Isolation. Betroffen sind 28 Personen.

Im Pflegeheim Elfenaupark in der Stadt Bern wurden acht Angestellte und zwei Bewohnerinnen oder Bewohner positiv auf Covid-19 getestet.

Im Pflegeheim Grünau in Wabern hat sich eine Person des Personals mit dem Coronavirus infiziert. Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gab es ebenfalls einen positiven Befund. Zehn Personen wurden in Quarantäne versetzt. Die Fälle verlaufen mild; die Schutzkonzepte seien sehr gut eingehalten worden.

Auch zwei Leitungspersonen eines Musical-Camps, das vergangene Woche in Langenthal stattgefunden hat, haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Weil Gesangs- und Sprechübungen gemacht wurden und der Abstand nicht immer eingehalten werden konnte, befinden sich die ganze Kindergruppe sowie eine zusätzliche Leitungsperson in Quarantäne.

Bei den Berner Young Boys sind zwei Fussballprofis positiv getestet worden, wie der Klub seinerseits mitteilte. Beide Spieler sind zu Hause in Isolation und hatten keinen Kontakt mit Mitspielern. Tests bei allen weiteren Spielern und der Trainercrew fielen negativ aus.

Die Bernexpo Groupe gab ihrerseits bekannt, am Montag sei ein Besucher des Gaming- und Esportanlasses «Herofest» positiv getestet worden. Da sich diese Person laut eigenen Angaben vollumfänglich an die Schutzregeln gehalten habe, seien keine besonderen Massnahmen angeordnet worden.