Berner Gymnasiallehrpersonen sollen keinen Lohnabzug mehr bekommen

Mit einer Motion will der Berner Grossrat Alain Pichard (GLP) den Stufenabzug für Gymnasiallehrpersonen, die an der Sekundarstufe I arbeiten, abschaffen.

Die Stadt Bern. (Archivbild) - keystone

Dieser Stufenabzug bewirkt, dass solche Personen vom Kanton Bern in eine tiefere Gehaltsklasse eingestuft werden.

Lehrpersonen, die an der Volksschule unterrichten und über ein Gymnasial-Lehrdiplom verfügen, verdienen zehn Prozent weniger als Lehrpersonen an derselben Schule, die aber ein Oberstufen-Diplom haben, wie am Freitag, 27. Januar 2023, in den Berner Tamediablättern zu lesen war.

Für Pichard muss der Stufenabzug «so schnell wie möglich» gestrichen werden, stand in der im Berner Grossen Rat eingereichten Motion.

Der Kanton mache sich dadurch als Arbeitgeber unattraktiv. Die Motion soll auch helfen, den «akuten» Lehrkräftemangel zu beheben.

Lehrpersonen-Stellenportal: 200 Stellen in Primarschulen und zehn in Mittelschulen

Gemäss Recherchen der Berner Zeitung fehlen auf Sekundar- und Realschulstufe 70 Lehrpersonen.

Auf dem Lehrpersonen-Stellenportal seien weitere 200 Stellen in Primarschulen und zehn Stellen in Mittelschulen ausgeschrieben.

Der Berufsverband Bildung Bern, der sich für die Interessen und Anliegen von Lehrpersonen einsetzt, steht hinter dem aktuell geltenden Grundsatz des Stufenabzugs.

Die Motion wurde als dringlich eingestuft

«Für den vollständigen Lohn braucht es die Ausbildung für die jeweilige Schulstufe», sagte Anna-Katharina Zenger, Leiterin Gewerkschaft bei Bildung Bern, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage.

Die Motion vom Pichard wurde als dringlich eingestuft. Die Antwort des Berner Regierungsrats steht aber noch aus.

Laut den Parlamentsdiensten des Grossen Rates ist das Geschäft für die Frühlingssession traktandiert.