Coronavirus: Berner Schulen beginnen mit präventiven Massentests
Der Kanton Bern führt ab nächster Woche Speicheltests gegen das Coronavirus an seinen Schulen durch.
Etwa ein halbes Dutzend Berner Schulen beginnen in der kommenden Woche mit präventiven Corona-Massentests. Sie dienen als Pilotschulen in einem Projekt, mit dem der Kanton Bern herausfinden will, wie man Massentests in Schulen am besten durchführt.
Der bernische Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg gab den Start dieses Projekts am Freitagmittag im «Tagesgespräch» des Schweizer Radios SRF bekannt. Der Mediensprecher seiner Direktion, Gundekar Giebel, sagte auf Anfrage, welche Schulen mitmachten, werde erst nächste Woche bekannt gegeben.
Es werde sich aber um Schulen mehrerer Stufen handeln. Durchgeführt würden Speicheltests. Laut Schnegg sollen nach den Pilotschulen weitere Schulen mitmachen. «Das wird uns sicher helfen, die Fallzahlen im Rahmen zu halten», sagte der Berner Regierungsrat.
Coronavirus: Impfkadenz soll steigen
Im Radiointerview kündigte Schnegg auch an, dass demnächst einige grössere Firmen «als kleine Impfzentren» Angestellte impfen werden. Welche es sind, gibt der Kanton nicht bekannt. Giebel wies darauf hin, dass Firmen unter Beizug eines Betriebsarztes schon heute Grippeimpfungen vornehmen können.
Schnegg ist zuversichtlich, dass es dem Kanton Bern gelingen wird, im April 200'000 und im Mai und Juni zweimal 300'000 Impfdosen zu verabreichen. Es handelt sich um den Berner Anteil jener Lieferung der Impfhersteller Pfizer/Biontech und Moderna, deren Ankunft der Bund am Donnerstag ankündigte. Es geht um total rund acht Millionen Dosen, die zwischen April und Juli eintreffen sollen.
Seine Prognose gelte für den Fall gilt, dass die Dosen auch wirklich einträfen, präzisierte Schnegg. Der Kanton Bern werde sicherheitshalber weiterhin zweite Impfdosen lagern, um sicherzustellen, dass bereits einmal geimpfte Personen eine zweite Impfung erhielten.
Schnegg kritisiert nationale Strategie
Der kantonale Gesundheitsdirektor sagte weiter, der Kanton Bern sei bereit, sein Know-how und seine Software zum Erfassen und Verwalten der Impfungen mit anderen Interessenten zu teilen. Diese Impf-Software könne aber im jetzigen Stand noch nicht als Basis für einen Impfpass dienen. Dafür sei sie nicht konzipiert.
Schnegg wiederholte im Gespräch auch eine Kritik, welche er kürzlich bereits in einem Gespräch mit der «Neuen Zürcher Zeitung» äusserte: Ihm fehle es national an Strategien, an einem «big picture», so Schnegg am Freitag, also an einem «grossen Bild».
Für ihn werde zu oft über das «Wann» gesprochen und zu wenig über das «Wie». Bei der Frage zum Beispiel, ob die Restaurants wieder geöffnet werden könnten, müsste aus seiner Sicht erörtert werden, ob es neue Instrumente brauche und wenn ja welche. Das Wann werde von den Fallzahlen vorgegeben.