Mitte warnt vor Schwächung der Berner Regionalspitäler

Die Inselgruppe soll ihre Machtstellung in Bern auf Kosten der Regionalspitäler weiter ausbauen, fürchtet Die Mitte Kanton Bern.

Das Inselspital in Bern. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regionalspitäler in Bern sollen geschwächt werden, warnt Die Mitte Kanton Bern.
  • Dafür soll die Inselgruppe ihre Machtstellung ausbauen wollen.

Die Mitte Kanton Bern sieht sich durch ein am Mittwoch, 26. April 2023, bekannt gewordenes Dokument in ihrer Befürchtung bestätigt, dass die Inselgruppe ihre Machtstellung ausbauen will.

Die gut funktionierenden Regionalen Spitalzentren würden dadurch weiter geschwächt. Das schreibt die Partei in einer Mitteilung vom Mittwoch.

«Berner Zeitung» und «Bund» hatten gleichentags über ein vertrauliches Papier berichtet, das sich um die Zukunft der Berner Spitäler dreht. Das Dokument liegt auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.

Die Insel-Gruppe soll mehr Einfluss erhalten

Erstellt wurde es vom Beratungsunternehmen PwC im Auftrag der öffentlichen Spitäler. Die Insel-Gruppe soll mehr Einfluss erhalten, die Regionalspitäler sollen in ein Netzwerk integriert werden, und es soll Fusionen der zwei Spitalunternehmen im Oberland und jener im Oberaargau und im Emmental geben.

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Entschieden haben die zuständigen Verwaltungsräte und der Regierungsrat noch nichts. Die Spitallandschaft im Kanton Bern ist seit längerem im Umbruch; so beschloss die Insel-Gruppe kürzlich die Schliessung der Spitäler Tiefenau und Münsingen.

Keine positive Auswirkung auf Gesundheitsversorgung in Bern

Die Mitte will vom Regierungsrat wissen, wie er sich die künftige Rolle der Insel-Gruppe vorstellt. Eine entsprechende Motion hat die Partei vor kurzem eingereicht. Aus Sicht der Mitte ist der Zusammenschluss des Inselspitals mit den Spitälern der Spital Netz Bern AG gescheitert.

Er habe sich nicht positiv auf die Gesundheitsversorgung im Kanton Bern ausgewirkt. Kritiker sagen laut dem Zeitungsbericht, die Kompetenz des Inselspitals liege in der hoch spezialisierten Medizin, nicht in der Grundversorgung.

Flächendeckende Gesundheitsversorgung in den Regionen

Trotz der gescheiterten Fusion im Raum Bern wolle die Inselgruppe nun erneut eine zentrale Rolle einnehmen; das drohe wieder in einem «Desaster» zu enden. Auch bei der SP Kanton Bern hiess es am Mittwoch, wichtig sei die flächendeckende Gesundheitsversorgung in den Regionen.

«Ein Spital in der Region steht vor anderen Herausforderungen als ein Universitätsspital wie die Insel», erklärte Co-Präsidentin Anna Tanner auf Anfrage.

Fortschreitende Ökonomisierung

«Es ist zentral, dass die Regionalspitäler die Versorgung in den Regionen sicherstellen können.» Die Fusion stehe im Zeichen einer fortschreitenden Ökonomisierung. Dabei dürfe nicht am falschen Ort gespart werden.

«Der Fokus muss beim Gesundheitspersonal liegen, was durch die konsequente Umsetzung der Pflegeinitiative endlich erreicht werden muss.»